Mit innigem, herzlichem Gruß komme ich Euch heute an der Grenze zweier Jahre fröhlich entgegen, um Euch zu sagen, was mein Herz an diesem wichtigen Tage empfindet. Groß war im verflossenen Jahre das Maaß der mir gespendeten Wohlthaten; groß die Sorge und Mühe für mein geistiges und leibliches Wohl; aber auch unbegränzt Eure aufopfernde Liebe. Dank, herzlicher Dank sei Euch dafür. Möge Euch der liebe Gott im neuen Jahre mit Kraft und Gesundheit ausrüsten und Eure Arbeit und Mühe, mich für das Zeitliche und Ewige zu erziehen, segnen, wie auch recht || oft noch den Jahreswechsel erleben lassen. Ich will es keinen Tag vergessen, ihn darum zu bitten und mich bestreben, Euch nach Kräften Eure Sorge zu erleichtern und durch Gehorsam, Fleiß und sittliches Betragen Euch Freude zu machen. Nehmt, theuerste Eltern, diese Versicherungen eines kindlichen Herzens mit Wohlgefallen auf von Eurem
Haeckel, Ernst an Haeckel, Carl Gottlob; Haeckel, Charlotte; Merseburg; 01.01.1843; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_44164