Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Rittergut Gelens (Kreis Kulm), West-Preußen, 31. Mai 1911
Gelens, Kr. Kulm W./Pr.
31.V.11.
Hochverehrte Excellenz,
wie geht es Ihnen denn, lieber, guter Herr Geheimrat? Meine Gedanken und besten Wünsche sind immer bei Ihnen!
Von Herzen wünsche ich Ihnen eine recht baldige Besserung und angenehme Pfingsttage! Hoffentlich erhalten Sie die paar westpreußische Rosen frisch und erfreuen sich etwas an ihrem Duft.
Ist Fräulein Holgers noch dort und Ihnen eine Hilfe? Ich erhielt von einiger Zeit von ihr eine Karte, die mir aus W. nachgesandt wurde und die ich noch beantworten werde. || Ach lieber, guter Herr Geheimrat, eine Bitte, möchten Sie nicht so freundlich sein und mir eine Karte senden auf der Sie und Gorilla gigas gemeinschaftlich im Phylischen Museum stehen? Diese Karte mit der Zusammenstellung interessiert so sehr eine Bekannte hier von mir, die sie so gerne haben möchte. Meine eigene gebe ich ihr natürlich nur zum Ansehen.
Auch würde ich Ihnen so herzlich dankbar sein, wenn Sie vielleicht eine Reproduktion von Gabriel Max „Pithecantropus“ hätten und mir senden könnten. Ich möchte so gerne dieses besitzen und weiß nicht, woher es erhalten. In der „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ habe ich es drinnen, aber ich hätte es so gerne einzeln. Bitte sein Sie mir nicht böse über meine Bitten, hoffentlich verursache ich Ihnen nicht zu‐||viel Mühe dadurch; ich wäre Ihnen so sehr dankbar!
Wie geht es Ihrer verehrten Frau Gemahlin?
Mit den allerbesten Besserungswünschen und den aufrichtigsten, treusten Wünschen und Grüßen, bin ich stets
Ihre Sie hochverehrende, Ihnen innig dankbare, treu ergebene
Ella von Crompton geb. Gewert.