Gibraltar, Sonntag 17 März 1867
Von ganzem Herzen sende ich Euch den ersten europäischen Gruß wieder, liebe Eltern und liebe Freunde! Heute Nachmittag um 3 Uhr habe ich zum ersten Male wieder den Boden des lieben alten Europa betreten, die [!] ich vor 4 Monaten, am 15. November 66, verlassen hatte. Unsere Überfahrt von Tanger, welches wir um 12 Uhr Mittags verließen, war ebenso rasch, als angenehm; sie dauerte nur 3 Stunden. Mein erster Gang hier war auf die Post, wo ich den von Dir, liebste Mutter am 8. März abgesandten und am 13 hier angekommenen Brief vorfand, aus dem ich mit Freuden ersehe, daß ihr alle wohl Zeit. Auch ein Paket Zeitungen von Bruder Carl finde ich vor, für das ich herzlichst danke. Die beiden Briefe von Euch, liebe Eltern, und den Brief von Gegenbaur, von dem ihr mir schreibt, habe ich leider in Arrecife nicht mehr erhalten. Ich schicke Euch nun beifolgend die Fortsetzung meines afrikanischen Tagebuchs (M 4‒M 6), dessen erste drei Blätter ihr inzwischen wohl erhalten haben werdet. Ich habe sie vorgestern dem Steamer „Greatham Hall“ mitgegeben. Da ich aber nicht weiß, ob ihr sie bereits erhalten habt, so wiederhole ich hier kurz die wichtigsten Daten unserer zwar nur kurzen, aber höchst interessanten Reise längs der afrikanischen Küste. Samstag den 2. März Mittags erschien plötzlich der schon seit 8 Tagen erwartete englische Dampfer „Greatham Hall“, mit welchen wir noch am selben Abend um 6 Uhr das öde Lanzarote verließen. Am 3. März sehr unruhige Seefahrt. Montag 4. März Morgens sahen wir zum ersten Male das afrikanische Festland und landeten um Mittag in Mogador. Zu unserem großen Glücke trat am zweitnächsten Tage so heftiger, orkanartiger Sturm ein, daß unser Dampfer schleunigst auf die hohe See hinausfahren mußte. Hier wurde er 8 Tage lang geschaukelt, während welchen wir sehr willkommene Zeit fanden, das höchst interessante Mogador kennenzulernen. ||
Die Fülle von höchst interessanten Erscheinungen, welche uns hier Küstenland und Gebirge, Stadt und Menschengewühl lieferten; überraschte und entzückte uns um so mehr, als wir nicht entfernt so viel Fremdartiges hier zu sehen gedachten. Wir glaubten ein Mährchen aus tausend und einer Nacht zu erleben; der ganze Orient ist uns nun verständlich und offen. Die Ausflüge in das Gebirge von Mogador waren höchst anziehend. Erst am Montag (7. März) fuhren wir wieder weiter. Auch Mazagan und Tanger waren außerordentlich interessant. Wir denken nun etwa 5–6 Tage hier in Gibraltar zu bleiben, welches wieder eine höchst eigenthümliche Mischung von europäischem und afrikanischem Leben zeigt. Dann gehen wir über Malaga nach Granada, von dort nach Madrid, wo wir in der ersten Woche April zu sein gedenken. Spätestens den 15. April wollen wir in Paris sein, um 14 Tage der Ausstellung widmen zu können. Bitte schreibt mir nach Madrid poste restante, und gebt mir die Adresse von Gerhard Sethe in Paris an. Auch in Paris (poste restante, bureau central) hoffe ich Briefe von Euch zu erhalten. Ende April denke ich direct nach Jena zurückzugehen, und zu Pfingsten nach Berlin zu kommen. Bitte schickt beifolgendem Brief an Carl, der ihn direct nach Jena an Professor Schleicher schicken soll, da ich nicht glaube, daß Gegenbaur jetzt dort ist. Ich bin sehr wohl und frisch, und mit der afrikanischen Expedition außerordentlich zufrieden. Meine Sammlungen etc (vier große Kisten) habe ich mit dem Dampfer Greatham Hall über London und Hamburg geschickt. Den Lieben Allen herzlichsten Gruß
Euer treuer Ernst. ||
[Beilage: Afrikanischer Reisebericht von Ernst Haeckel, Teil I (M 1–M 3) versendet im Brief an die Eltern vom 15.3.1867, Teil II (M 4–M 6) versendet im Brief an die Eltern und die Freunde in Jena vom 17.3.1867]
M. 1.
7 März 1867. Mogador. Marocco.
Africa! Africa! So rufe ich seit drei Tagen stündlich vielemale, liebe Freunde! und wünschte nur, ihr könntet hier bei mir sein, um dieses bezaubernde Wunderland mit mir zu genießen. Hatte mir meine Reise-Phantasie auch Manches hier Anders vorgestellt, als ich es finde, so sind doch im Großen und Ganzen meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern noch übertroffen. Am ersten Tage hier lebte ich in förmlichem Taumel, ganz überwältigt von der Masse herrlicher, interessanter Gegenstände und Scenen, die mich hier in reichster Fülle umdrängten; allmählich beginnt sich diese Fülle zu ordnen, und ich kann Euch wenigstens Einzelnes von dem Vielen in dürftigen Zügen zeichnen, für dessen volle und richtige Wiedergabe auch der fleißige Pinsel des besten Künstlers nicht ausreichen würde. Doppelt anziehend und fesselnd erscheint hier Alles, nachdem wir vorher auf dem öden, nackten Lanzarote uns jedes malerischen und mannichfaltigen Anblicks entwöhnt hatten. Der ganze Reiz des Orients erscheint aufgeboten, um uns hier in Mogador das in greifbarer Wirklichkeit vor Augen zu führen, was schon in früher Jugend die Mährchen der Tausend und Einen Nacht uns von Arabien erzählt hatten. Doch hört zuvor, wann und wie wir hierher gekommen sind! – Da der englische Dampfer, welcher jeden Monat nach Lanzarote kommt und welcher uns nach Africa hinüber führen sollte, keine bestimmten Tage der Ankunft hat und bloß einige Stunden in Lanzarote anhält, so mussten wir schon am 20sten Februar (als an dem möglichst frühesten Termine seiner Ankunft) zur Abreise gerüstet sein. Am 15. Februar schloß ich daher meine Arbeiten, machte am 16. Februar die Excursion nach Yaiza und auf die Montagna di fuego, von welcher ich im anderen Briefe berichtet habe, und begann am 17. Februar die schlimme Arbeit des Einpackens, die bei den mehr als hundert Gläsern voll Thieren, die ich gesammelt habe, keine geringe war. Auch dauerte sie viel länger, als ich veranschlagt hatte, so dass sich erst nach 8 Tagen damit fertig, und also erst am 25. Februar zur Abreise bereit war. Täglich und stündlich wurde von nun an der englische Steamer mit Sehnsucht erwartet. Endlich erschien er am 2. März Mittags 12 Uhr auf der Rhede von Arrecife! Ihr könnt Euch denken, welches Leben da auf einmal in die stille „casa de los cuatro naturalistas“ kam, wie in aller Eile die letzten, noch außer den Kisten gebliebenen Gläser und Mikroskope eingepackt, die letzten Kisten zugeschlagen und dann mit Freuden das seltsame Haus verlassen wurde, welches ein ganzes Vierteljahr hindurch der Schauplatz unserer zoologischen Freuden und unserer entomologischen Leiden gewesen war. „Auf Nimmerwiedersehn!“ so riefen wir vielmals dem leeren Hause, der langweiligen „Calle principal“ und dem öden Arrecife zu, obschon wir mit dankbarem Herzen der schönen zoologischen Schätze gedachten, welche das Meer uns hier beschert hatte, und die uns noch lange in der Heimath reiches Arbeits-Material liefern werden. Um 4 Uhr Nachmittags hatten die Camele all unsere vielen Kisten und Kasten zum Landungsplatz der Boote in Puerto del Arrecife gebracht. Ich allein hatte nicht weniger als zwei ganz große Kisten (jede von 5-6 Centner) und 4 kleine. Nachdem sie alle in Booten an Bord gebracht waren, stiegen wir Vier endlich um 5 Uhr selbst zum letzten Male in das kleine Boot, in dem wir täglich mit Don Florentio und Don Juan hinaus gefahren waren, um die schönen Siphonophoren und Radiolarien zu fischen. Unsere Arrecifer Freunde, namentlich unser guter portugiesischer Wirth Don Domingo, und Don Jose Baron, denen wir so viele Freundlichkeiten verdankten, wehten uns noch lange vom Quai a die letzten Grüße zu; das kleine Boot durchschnitt rasch den vieldurchsuchten Puerto del Arrecife, an dessen Gestade uns fast jeder Stein ein alter Bekannter schien und wir kletterten bei einbrechender Dunkelheit an den hohen Flanken des stattlichen Dampfers „Greatham Hall“ empor, in dessen geräumigen und trefflichen Cabinen wir sehr angenehme Aufnahme fanden. Außer uns war nur noch ein Passagier I. Classe an Bord, ein Nordamerikanischer Tourist in meinem Alter, Mr. Havely, an dem ich bereits viel Gefallen gefunden habe. ||
Die englischen Dampfer dieser Linie sind die einzigen Dampfer, die überhaupt Lanzarote berühren. Jeden Monat geht ein Dampfer von London nach Lissabon, Cadiz, besucht von da Teneriffa, la Palma, Gran Canaria, Lanzarote, b berührt dann die africanische Westküste an fünf Punkten; Mogador, Saphi, Mazagan, Casablanca und Tanger; und kehrt von hier über Gibraltar und Lissabon nach London zurück. Der „Greatham Hall“, mit dem wir fahren, ist das größte und geräumigste Schiff der Linie, und die mächtigen Wellen, die der heftige Nordwestwind bei unserer Abreise empor warf, vermochten ihm nicht Viel anzuhaben. Der erste Officier des Schiffes ist ein Deutscher, Herr Oppen aus Westphalen. Es wurden grade am Leuchtthurm von Puerto Naos die Lichter angezündet, als der Steamer die Anker lichtete. Die ganzec folgende Nacht über war die See sehr bewegt, ebenso am Sonntag 3. März. Montag früh wurde die africanische Küste sichtbar und um 10 Uhr ging der „Greatham Hall“ (nach 40 stündiger Fahrt) im Hafen von Mogador vor Anker. Die Stadt nahm sich von Bord gesehen, sehr stattlich aus, umgürtet von einer hohen weißen Mauer mit durchbrochenen Zinnen, an den Ecken mit Thürmchen geziert. Hohe Moscheen mit schlanken Minarets überragen die weiße Häusermasse, an welcher nirgends Fenster sichtbar sind. Über der Stadt erheben sich aus dem flachen sandigen Strande langgestreckte Hügelreihen, mit immergrünem Buschwerk bewachsen, ein lang entbehrter Anblick. Es dauerte ziemlich lange, ehe die Hafenpolizei an Bord kam und uns die Erlaubniß überbrachte, am Gestade seiner Majestät des Kaisers von Marocco zu landen. Das erste Boot, welches sich dem Schiffe näherte, sah schon africanisch genug aus: lauter weiß vermummte Gestalten mit schwarzen oder dunkelbraunen Gesichtern. Andere Boote gleicher Art folgten und bald war das Verdeck mit diesen fremdartigen Gestalten bevölkert, die in arabischem Kauderwelsch durch einander schrien und gesticulirten und uns einen Vorgeschmack von den Bildern gaben, die unserer am Lande warteten. Die Ehre, unsere Personen an Land zu bringen, d.h. der gute Gewinn des hohen Überfahrtspreises, war Gegenstand eines lebhaften Streites, den wir endlich dadurch beendigten, daß wir in eins der vielen, an der Schiffsseite liegenden Boote hinabstiegen. Mit kräftigen Ruderschlägen brachten uns die Neger, welche dasselbe führten, durch die wilde Brandung geschickt zum Hafendamm und wir betraten Mittags 12 Uhr am 4. März zum ersten Male den Boden des africanischen Festlandes. Zunächst wendeten wir uns, ein Labyrinth von unterirdischen Kasematten durchschreitend, nach der Fonda des arabischen Juden Abraham, dem einzigen Hôtel, welches in Mogador existirt, und welches uns in seinem sehr schmutzigen, durch zahlreiche Wanzen und Mosquitos belebten Räumen (‒ Zimmer kann man diese fensterlosen Löcher kaum nennen ‒) gastliche Aufnahme gewährte. Gleich nach unsrer Ankunft meldeten sich bereits verschiedene, malerisch kostümirte Araber, um uns als Cicerones die Stadt und ihre Merkwürdigkeiten zu zeigen. Derartige Führer sind hier schlechterdings nicht zu entbehren, denn die Stadt bildet mit engen, von hohen Mauern eingefaßten Straßen ein solches Labyrinth, daß es selbst nach mehrtägiger Wanderung kaum gelingt, sich auch nur in den Hauptstraßen einigermaßen zurecht zu finden. So wanderten wir denn unter Führung unsers arabischen Cicerone, der einiges Englisch und Französisch verstand, in der wunderbaren Stadt herum, die uns eine ganz neue Welt eröffnete.||
M. 2
Mogador ist die bedeutendste Handelsstadt an der ganzen Nordwestküste Africas und der Knotenpunkt, in welchem die meisten, aus dem Inneren des Kaiserthums Marocco kommenden Verkehrsstraßen zusammentreffen. Daher ist denn die Bevölkerung eine sehr bunt gemischte, und der tägliche Verkehr in allen Straßen und Gassen ein sehr lebhafter. Zwar zählt die Stadt nur etwa 20,000 Einwohner, aber außerdem ist immer noch eine so große Anzahl von Reisenden aus dem Innern Maroccos, von Landleuten aus der Umgebung und von durchreisenden Fremden anwesend, dass die Straßen und Gassen stets von dem regsten Verkehr belebt erscheinen. Von den Einwohnern ist ungefähr 1/3 aus Juden, 1/3 aus echten Marokkanern (berberischen Arabern) und 1/3 aus Negern und Mischlingen aller Farben gebildet. Die allgemeine Verkehrssprache ist das Arabische, wie denn überhaupt die Araber die herrschende und tonangebende Nation sind. Die Juden bewohnen ein gesondertes Stadtviertel für sich, welches gänzlich von den arabischen Vierteln verschieden ist. Die Häuser des Judenviertels sind hoch und groß, mit 4-5 Stockwerken, und in jedem Hause wohnt eine größere Anzahl Familien beisammen; die meisten Häuser haben hier Fenster nach der Straße. Die Häuser der Araber, oder wie sie hier heißen, der „Moros“ – sind dagegen sehr kleine, niedrige Würfel, da jede Familie ihr eigenes Haus bewohnt. Fenster sind in denselben niemals zu bemerken. Das Innere dieser Häuser ist ebenso unzugänglich, wie die arabischen Moscheen. In den größeren Straßen sind alle nach der Straße offenen Räume Verkaufsläden, meistens so eng, daß neben der aufgehäuften Waare meist nur noch Platz für den Verkäufer bleibt, welcher mit gravitätischer Ruhe, mit untergeschlagenen Beinen (nach türkischer Sitte) neben den Waaren sitzt. Die Handwerker haben meistens keine besondere Werkstatt, sondern verrichten ihre Arbeit auf offener Straße, wo auch die meisten Geschäfte abgeschlossen werden.
Die Straßen sind überaus schmutzig, da aller Unrath aus den Häusern einfach auf die Straße geworfen wird, wo er so lange liegen bleibt, bis einer der vielen halbwilden herrenlosen Hunde sich desselben erbarmt, die massenhaft in allen Straßen herumlaufen. In seltsamem Contrast zu diesem Schutze steht die blendend weiße Farbe, mit welcher alle Häuser und Mauern, selbst die Festungsmauern der Stadt nicht ausgenommen, angestrichen sind, und welche sich im Innern der Häuser ebenso auf Fußboden und Decke wie auf alle Mauern erstreckt. Gewaschen und gescheuert wird selten oder nie; aber auf den immer frischen, weißen Anstrich wird sehr sorgfältig gehalten. Ist nun schon so schon das Äußere und Innere von Mogador seltsam und auffallend genug, so ist es noch weit mehr die äußerst bunte und fremdartige Bevölkerung, welche sich in demselben durch einander drängt. Von der kohlschwarzen Rabenfarbe des typischen Bornu-Negers bis zu dem reinen Weiß des nordischen Europäersd sind hier alle verschiedenen Farben-Abstufungen vertreten; vorherrschend allerdings das dunkle Braungelb des Arabers der Westküste. Gesichter und Gestalten sind zum größten Theil höchst charaktervoll, viele davon entschieden schön zu nennen. Man sieht fast bloß Männer; die Weiber der Moros gehen nur selten aus dem Hause, und dann ist ihr Gesicht vollständig verschleierte, so daß bloß das linke Auge frei bleibt. Häufiger sieht man jüdische Frauen auf der Straße, und unter diesen viele sehr feine Gesichter mit schönem zarten Teint. Die schönsten von allen Gestalten Mogadors sind aber die weißen Araber, namentlich die älteren Männer, welche zum Theil wirklich lebendigen antiken f Marmorbüsten gleichen. Sehr hohe, freie Stirn, schön gebogene kräftigen Nase, fein geschnittene Lippen, dunkel glühende Augen, volles und glattes, rabenschwarzes Haupt- und Barthaar lassen diese Männer in der That als vollendete Muster caucasischer Mannesschönheit erscheinen. || Nicht minder schön und kraftvoll, als die Gesichter, sind aber auch die Gestalten, mit ebenso g maaßvoll als ausgeprägt entwickelter Muskulatur, höchst malerisch in den weißen Burnus gehüllt, welcher das allgemeine Kleidungsstück der gesammten wohlhabenden Bevölkerung bildet. Der Faltenwurf dieses über die Schultern geworfenen Shawls ist ebenfalls äußerst malerisch und wetteifert mit dem der griechischen Statuen. Bunte Farben sind im Allgemeinen nicht bei den höheren Ständen Sitte, abgesehen von der blauen Schärpe und dem rothen Turban, den Viele tragen. Um so bunter sind dagegen die Soldaten, namentlich die Reiter gekleidet, welche mit ihren lebhaft blau, roth und gelb gefärbten, meist nach türkischem Muster geschnittenen Uniformen, mit den reich vergoldeten und eingelegten Waffen, namentlich der 8 Fuß langen Flinte, den vielen goldenen Quasten und Troddeln an den Uniformen, sehr malerische h Figuren abgeben, besonders wenn sie mit übergeworfenen weißen Burnus und mit quer über den Sattel gelegter Flinte, auf ihren prächtigen arabischen Schimmeln langsam durch die Straßen reiten, oder draußen längs der Küste über den gelben Sand hinjagen. Figuren ganz anderer Art, aber nicht minder malerisch und charaktervoll, sind die Wasserträger, größtentheils Neger, meistens fast ganz nackte, nur mit einem Schurz bekleidete und mit einem Turban geschmückte Gestalten, welche mit eben so viel Kraft als Grazie zwei schwere Wasserfässer ihrem Esel vom Rücken nehmen und springend in die Häuser hineintragen. Höchst pittoreske Gestalten finden sich ferner unter den halbnackten Matrosen am Hafen, unter den Bettlern an den Straßenecken, aber auch sonst fast an jedem Punkte, auf welchem das erstaunte Auge des solchen Anblicks ungewohnten Europäers seine Aufmerksamkeit richtet. Ja, hier ist Africa, wirklich Africa!!
	Dienstag 12. März. An Bord des Greatham Hall. –
Ich fahre heute in der Schilderung Mogadors fort, in welcher uns ungünstiges Wetter (diesmal ein günstiger Zufall) volle acht Tage festgehalten hat. – Schon am 7. März sollte unser Dampfer Mogador wieder verlassen. Es erhob sich aber an diesem Tage ein so orkanartiger Südweststurm, daß nicht daran zu denken war, die noch übrige Ladung zu löschen, und daß unser großes Dampfboot eiligst die Anker lichten und auf das hohe Meer hinaus dampfen mußte. Sonst war Gefahr vorhanden, daß die Ankerketten rissen und das Schiff in die wilde Brandung der felsigen Küste geschleudert wurde. So wurde denn unser Greatham Hall vier Tage lang draußen von den wilden Wellen umhergeworfen, während wir diese Verzögerung mit Freuden benutzten, um uns in der höchst interessanten Mohrenstadt noch ferner umzusehen. Was wir hier Alles von maurischem Leben gesehen, erweckte in uns nicht geringe Lust, auch Marocco, die Hauptstadt des gleichnamigen Kaiserthums, kennen zu lernen. Marocco ist nur 3‒4 Tagesreisen von Mogador entfernt und wird jetzt häufig von Europäern besucht. Indessen ist die Reise doch mit zu vielen Umständen und Kosten, namentlich aber mit zu viel Zeitverlust, verknüpft, als daß Dr. Geeff und ich uns dazu hätten entschließen können. Auch versicherten uns die in Mogador anwesenden Engländer, welche die Reise nach Marocco gemacht hatten, daß die Ausbeute derselben nicht hinreichend lohnend sei. Die Stadt sei zwar größer, aber bei weitem nicht so interessant als Mogador. Unsere beiden jungen Freunde, Miklucho und Fol, vermochten jedoch dem Reize, den der Name „Marocco“ auf die Phantasie ausübt, nicht zu widerstehen, und trennten sich von uns am 7. März Morgens, um unter Begleitung eines Soldaten und eines Dolmetschers diese zweifelhafte Reise anzutreten. – ||
M 3.
Tagebuch von Mogador: 4 bis 11 März 1867.
Montag 4. März. Ankunft im Hafen von Mogador. Landung. Erste Wanderung durch die Stadt. Ein glücklicher Zufall wollte, daß der Tag unserer Ankunft in Mogador zugleich ein Markttag war, so daß wir die bunte, höchst gemischte Stadt- und Land-Bevölkerung sogleich in ihrem ganzen Glanze zu sehen bekamen. In dem engen, finstern Hofe unseres jüdischen Gasthauses wurde eine Auction von Küchengeschirren abgehalten, welche ein prachtvolles Genrebild abgab: die bunten arabischen Gestalten mit untergeschlagenen Beinen reihenweise um den langen Tisch sitzend, auf welchem von einem alten weißbärtigen Juden die Auction abgehalten wurde; Kinder und Hunde in Menge dazwischen, viele Neugierige und Bettler einen weiten Kreis um die Gruppe bildend. Wie alle Handlungen und Verhandlungen in Mogador geschah auch diese Auction unter dem fürchterlichsten Lärm, indem immer ein paar Dutzend kräftige arabische Kehlen ihre harten, gurgelnden Gaumenlaute durch einander kreischten, und dabei mit Fingern und Händen lebhaft gesticulirendi, mit den ausdrucksvollsten Mienen ihr Geschrei ausstießen.
	Dienstag 5. März. Wanderung durch alle Theile der Stadt, welche den ganzen Vormittag einnahm. Die drei Kirchhöfe vor den Thoren besucht; der muhammedanische mit schönem Palmenhain, der jüdische mit einer Masse ganz gleichförmiger weißer Grabsteine, der christliche nach europäischer Sitte eingerichtet. Nachmittag und Abend verbrachten wir auf dem Hauptplatze der Stadt, einem oblongen Viereck, welches rings von weiten Höfen umgeben ist, in deren Umgebung sich die arabischen Bazars, höchst seltsam ausgestattet, meist sehr kleine Verkaufsläden befinden. Auf diesem Hauptplatz versammelt sich gegen Abend, nach gethaner Arbeit, die ganze maurische Bevölkerung, um sich nach ihrer Art zu belustigen. An 4‒6 verschiedenen Stellen bilden sich Zuschauer-Kreise, in deren Mitte pantomimische Comödien, Gesänge, Singspiele, Schlangen- und Geister-Beschwörungen u. dgl. aufgeführt werden. Da wo sich der Zuschauerkreis an die Häuserwand des Platzes anlehnt, ist meistens ein Feuer angezündet, um welches herum 4 oder 6 Neger sitzen, die mit Tamboureno, Castangnetten und besonders eigenthümlichen Klapper-Instrumenten einen monotonen Höllen-Lärm erregen, der hier als Musik bewundert wird. Sehr amüsant sind die pantomimischen Possen und besonders die Schlangenbeschwörungen; amüsanter aber noch als die Acteure, ist der buntgemischte Zuschauerkreis von Männern und Kindern aller Farben, welche mit der lebhaftesten Theilnahme und Geberdensprache der Handlung folgen und zeitweise durch lautes Geheul ihren Beifall zu erkennen geben. Die Weiber sind auch hier ausgeschlossen. Sie werden von den Arabern nur als nützliche Hausthiere betrachtet und demgemäß behandelt. Die tiefverschleierten Frauen, denen man begegnet, sind meistens wie Lastthiere bepackt. An den Vergnügungen haben sie keinen Antheil. Die Acteure bei jenen Possen sind meistens jüngere Neger, welche sich durch viel größerer Lebhaftigkeit und erfinderische Phantasie vor den weißen Arabern auszeichnen, welche ernster und bedächtiger sind. Sehr liebenswürdig erscheinen besonders die Negerkinder, deren Kopf bis auf ein kleines gelocktes Schwänzchen auf der Höhe des Scheitels ganz kahl geschoren ist. Viele Neger sind auch auf Brust, Gesicht und Armen tättowirt.
	Mittwoch 6. März. Excursion in das Gebirge. Ein herrlicher Tag, der uns eine Fülle schöner Naturgenüsse brachte. Dr. Greeff und ich und unser amerikanischer Reisegefährte Mr. Havely ritten auf drei munteren Maulthieren etwa 2 Meilen weit in das Gebirge hinein, welches sich südlich von Mogador erhebt, jenseits des Mogador-Flusses, der 1/2 Stunde unterhalb der Stadt sich in das Meer ergießt. Begleitet waren wir von drei Führern und von einem bewaffneten Soldaten, welchen uns der amerikanische Consul verschafft hatte. || Da räuberische Beduinen oft sehr nah an die Stadt heranstreifen, daß Raubüberfälle in der nächsten Nähe vorkommen, so ist es nöthig, sich auf allen Excursionen von einem bewaffneten Soldaten begleiten zu lassen. Wir ritten zunächst, nachdem wir den Mogador-Fluß überschritten und die Hütten einiger arabischer Bauern besucht hatten, in ein Gelände von sandigen Hügeln hinauf, welche sich in mehreren Reihen hinter einander höher und höher erheben. Während die dem Meere zunächst gelegenen Hügelreihen nackte Dünen sind, werden die weiter in das Land sich hineinziehenden dichter und dichter mit Grün bedeckt. Weiter unten ist es vorzüglich das dichte Buschwerk eines mächtigen, oft baumartig werdenden Ginsterstrauches, welches die Vegetation beherrscht. Dieser Ginster scheint demjenigen, welcher die Höhen des Pics von Teneriffa bedeckt, (der „Retama blanca“) sehr ähnlich zu sein, und trägt gleich diesem weiße, herrlich duftende Blüthen. Als wir höher hinauf ritten, mischten sich zwischen diese Ginsterbüsche (Spartium) zahlreiche dunkle, immergrüne Büsche der Steinlinde (Phyllegrea) und des wilden Ölbaums. Der letztere (hier „Argentero“ genannt) bildete auf Manchen der nun folgenden Hügel förmliche Wälder, und erhob sich hie und da zu prachtvollen Exemplaren mit mächtigen Stämmen von 40-50 Fuß Höhe, 3-4 Fuß Durchmesser und höchst charaktervoller Gestalt. In dem Schatten dieser wilden Ölbäume hatte sich eine prachtvolle Frühlingsvegetation zu duftender Blüthe entwickelt, vornehmlich aus schlanken Asphodelos oder Höllenlilien, aus zarten violetten Schwertlilien (Iris), Crocus, schönen weißen Kreuzblumen (Arabis) und mancherlei bunten Schmetterlings-Blumen und Compositen gebildet. Ihr könnt Euch kaum vorstellen, mit welchem Jubel wir diese herrliche, blüthenreiche, frische und duftende Frühlings-Vegetation begrüßten, nachdem wir auf dem öden Lanzarote so lange diese Augenweide hatten entbehren müssen. Wir ließen durch unsere Führer große Büsche der duftenden Blumen sammeln, mit denen wir unsere Maulthiere schmückten.
Die schönste Überraschung stand uns aber noch bevor. Nach mehrstündigem scharfen Reiten hatten wir eine steile, dicht mit immergrünem Buschwerk bewachsene Anhöhe erreicht, als plötzlich das Dickicht sich öffnete und wir vor einem Anblick standen, den wir hier am wenigsten erwartet hatten. Zu unseren Füßen breitete sich ein ungeheurer Thalkessel aus, ein sanft vertieftes, mächtiges Becken, fast ganz mit niederem Buschwerk bewachsen, hie und da freundlich durch grüne Saatfelder unterbrochen, welche sich an kleine weiße Häusergruppen anlehnten. j Darüber zog sich hinten ein breiter dunkler Streifen immergrünen Waldes hin, und über diesem erhoben sich in prachtvoller Majestät großartige, in schönen Linien langhingezogene, violettblaue Bergketten, die letzten südwestlichen Ausläufer des stolzen Atlas-Gebirges. k Um das herrliche Landschaftsgemälde zu beleben, fand sichl im Vordergrunde eine ansehnliche Camelheerde, 20-30 stattliche Thiere, welche unter dem frischgrünen Buschwerk mit großem Behagen die Frühlings-Blüthen abweideten.
Nachdem wir uns an dem köstlichen Anblick recht von Herzen erlabt, und ich rasch eine Aquarell-Skizze abgenommen, ritten wir mitten durch das Buschwerk hindurch nach einem andern, oben kahlen und mit einigen Hütten besetzten Hügel hin, der schon lange unsere Aufmerksamkeit erregt hatte. Oben angelangt, wurden wir durch ein neues, prachtvolles Landschaftsbild überrascht. Wir standen auf der steilen Uferhöhe eines tiefen Flußthales, in dessen l || 
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blüthengeschmückten bunten Grunde sich der Mogador-Fluß in schlangengleichen Krümmungen hinwand. Gegenüber auf der anderen Seite erhoben sich schön gestreckte, theils nackte, theils dichtbewachsene Hügelketten über einander. Wir ritten nun eine ganze Strecke längs des hohen Uferrandes hin und dann (wie immer, fast ohne Weg und Steg) über steile Blöcke, halb rutschend, halb kletternd, in das Thal selbst hinab. Hier folgten wir dem seichten Fluß, den wir mehrfach durchritten, bald auf dem rechten, bald auf dem linken Ufer, und gelangten endlich in die trichterartig erweiterte Ausmündung des Flußthales, noch eben 1 Stunde vom Meere. Hier bot sich uns in schönster Abendbeleuchtung ein neuer herrlicher Anblick: zur Linken eine steile Anhöhe, auf welcher ein mohammedanisches Kloster mit einer Moschee thronte, zur Rechten eine Reihe ganz nackter, rothgelber Sandberge; in der Mitte die Windungen des Flusses, welche bis zu ihrem Eintritt in das Meer zu verfolgen waren, und am Meere selbst, langhingestreckt, und prachtvoll im Glanze der Abendsonne leuchtend, die Stadt Mogador, mit ihren zierlich cannelirten Mauern und den niedlichen Thürmchen, den runden Kuppeln und den schlanken, viereckigen Minarets. – Alles schneeweiß wie von Marmor – eine verzauberte Stadt wie aus einem arabischen Mährchen! In scharfem Galopp ging es nur noch ½ Stunde längs des Wassers über die feuchte Sandfläche hin, und eben vor Thoresschluß noch kamen wir glücklich nach Mogador hinein, wo uns die Datteln in der Fonda Abraham und der spanische feurige Wein doppelte Erquickung boten. Durch diese herrliche Excursion erschienl uns dieser Tag als einer der lohnendsten der ganzen Reise, und um so mehr, als wir von der unwirthlichen Küste Mogadors dies am wenigsten erwartet hatten.
	Donnerstag 7. März. Regenwetter und sehr heftiger Sturm. Der Regen goß in Strömen herab, so daß Miklucho und Fol ihre Reise nach Marocco erst um Mittag antreten konnten. Der Amerikaner, Dr. Greeff und ich wurden von unserem Cicerone in ein kleines Haus im Judenviertel geführt, wo grade Hochzeit war, und wo wir die vielerlei höchst seltsamen Ceremonien, die bei den sehr orthodoxen Juden Mogadors üblich sind, bewundern konnten. Die Familie fühlte sich durch diesen europäischen Besuch im höchsten Grade geschmeichelt, und m doppelt, als ich mein Skizzenbuch hervornahm, um darin die höchst seltsame Situation zu verewigen. Costüme, Gesichter, Musik, Bewirthung, Ceremonieen – Alles höchst originell und interessant. n (Eben fällt mir ein, daß ich an diesem Tage mein zehnjähriges Doctor-Jubiläum zu feiern habe!)
Freitag 8. März. Heute ist Freitag, mohammedanischer Feiertag. Das Quartier der Moros sieht sehr still und feierlich aus; die Moscheen sind mit andächtigen Betern gefüllt, welche ihre Schuhe vor der Schwelle ausgezogen haben. Christen und Ketzer überhaupt dürfen die Moscheen nicht betreten. Doch stehen die Thüren mit den schönen maurischen Hufeisenbogen offen und erlauben einen Blick in das Innere, welches sehr einfach, sauber, reinlich und geschmackvoll erscheint.
Grade als wir durch das Tor wandern wollen, kommt schnellen Schrittes ein stattlicher Neger herangetrabt, eine prächtige herkulische Gestalt, in der einen Hand ganz gemüthlich bei den Ohren eine Hyäne nachschleppend, deren Maul mit einem Holzklotz verstopft und mit umgebundenen Stricken geknebelt ist. Wir folgen ihm in das nächste maurische Caffee hinein, wo die frommen Muselmänner nach vollbrachtem Gebet beim Kartenspiel sitzen, und wo die Bestie, ebenso wie bei uns ein eingefangener Fuchs geneckt und gereizt wird. Von hier wandern wir zur Hauptmoschee, wo nach vollendetem Allah-Dienste die Garnison von Mogador in höchst malerischer, bunter Umwandung aufmarschirt ist und den Governor beim Herauskommen aus der Moschee mit lautem, wilden Jubel und Geschrei begrüßt. ||
Gegen Abend wanderten wir nochmals durch das maurische Viertel, von da zum Wasser-Thor, wo wir in einer Nische des Thores zwei alte Araber sitzen sahen, vor denen eine Masse Volks in größter Ehrfurcht versammelt steht; die beiden Alten, sehr malerisch und reich kostümirt, sind der Governor (die höchste Person von Mogador) und der Kadi, welche hier am Freitag Abend in der Thornische öffentlich Recht sprechen. Ich zeichne die höchst charakteristische Scene in mein Skizzenbuch, während Dr. Greeff auf und ab geht. Der Governor bemerkt uns, winkt uns höchst gnädig heran, und läßt sich uns durch den freundlichen Kadi, welcher in Holland, Belgien und England gewesen ist und englisch spricht, vorstellen. Er ist höchst ergötzt zu hören daß wir Preußen sind, und läßt sich vom Krieg und den Zündnadeln erzählen. Dann betrachtet er mit Bewunderung mein Skizzenbuch und fragt, ob wir ihm nicht ein Dutzend guter Cigarren schenken könnten, was wir beide leider als Nichtraucher verneinen müssen. Wieder höchst amüsante Scene: er versichert uns beim Abschied unter herzlichem Händedruck seines gnädigsten Wohlwollens.
Samstag 9. März. Sabbato! Auf den maurischen folgt der jüdische Sonntag. Wir besuchen mehrere Synagogen und bewundern den höchst seltsamen alttestamentlichen Ritus, der von den orthodoxen Juden Mogadors noch in aller Strenge geübt wird, bis zum Küssen der aufgerollten Bundeslade u.s.w. Der amerikanische Consul, ein sehr freundlicher alter Jude, dem wir erzählt haben, wie interessant uns die jüdische Hochzeitsfeier war, ladet uns heute zu einer solchen im größten Maaßstabe ein. Die einzige Tochter des reichsten Juden von Mogador wird vermählt, und wir drei Europäer werden als Ehrengäste wieder den besten Platz an der Tafel erhalten, wo wir die seltsamen Ceremonieen in aller Nähe bewundern können. Nach den Feierlichkeiten folgt ein unendlich langes Dejeuner mit mehr als einem Dutzend verschiedener Fleischschüsseln. Endlich um 3 Uhr Nachmittags sind wir erlöst und wir machen trotz des heftigen Windes noch einen Spaziergang zur Villa des Governors, welche o ganz öde mitten im Wüstensande der Küste liegt. –
Sonntag 10. März. Morgens machen wir eine Anstands-Visite bei der reichen jüdischen Familie Korkus, deren Hause die goldgeschmückte Braut des vorigen Tages angehört. Dann reiten wir auf den trefflichen Maulthieren, welche uns der amerikanische Consul nebst einem Soldaten und einem Führer zur Disposition gestellt hat, trotz des immer noch sehr heftigen Windes in das Freie hinaus, diesmal nach Nordosten hin, auf der Straße nach Marocco. Wir müssen zunächst um eine große Lagune herumreiten, theilweise durch sie hindurch, dann ein paar Stunden lang durch reine Sahara, völlige Wüstengegend, lediglich aus Massen von nackten, gelbrothen Sandhügeln gebildet, welche zusammen ein wirkliches Sandmeer bilden. Es verdient umso mehr diesen Namen, als der heftig wehende Wüstenwind, der Samum, von dem Rücken der lockern Dünenhügel ganze Wolken von Sand abhebt und über uns ausschüttet. Endlich liegt diese höchst unangenehme, obwohl sehr interessante Strecke hinter uns und wir gelangen, immer weiter bergan reitend, auf eine Kette von höheren Hügeln, auf der sich dürftige Vegetation in sehr eigentümlicher Form findet: Immergrüne Lebensbäume (Thuja), dunkle Büsche von Tamarinden (Pistacia) und Steinlinden. || 
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Hinter dieser Hügelkette erheben sich noch mehrere Andere, alle mehr oder minder zum Theil sehr dicht bewachsen. Auf Vielen dieser grünen Hügel, welche wir hinanklettern, findet sich wieder dieselbe herrlich duftende und blühende Frühlings-Vegetation, welche uns schon auf der vorhergehenden Excursion erfreut hatte: Iris, Aspholdelus, Arabis, ein prächtiges feuerrothes Anagallis,  blühendes weißes Spartium etc. Die immergrünen Büsche und Bäume sind hier aber nicht von wilden Ölbäumen, sondern von Lebensbäumen (Thuja) gebildet. Endlich haben wir einen höheren Bergrücken erklommen, von welchem aus wir einen weiten Blick nach Norden und Nordosten in das Land hinein genießen: eine echt africanische Wüstenlandschaft, ein endloses Meer von gelbrothen, wellenförmigen Sandhügeln über und hinter einander; über den hintersten erheben sich allmählich weit entfernte blaue Berge, die dem südöstlichen Ausläufer des Atlas angehören. Der ziemlich weite Rückweg wurde heute fast ganz im scharfen Galopp zurückgelegt, was bei dem feurigen Muthe meines trefflichen Maultieres meine schwachen Reitkünste auf keine geringe Probe stellte. Indeß saß ich so fest in dem vortrefflichen, roth behängten türkischen Sattel, daß ich der Gefahr, auf den Sand geworfen zu werden, glücklich entging.
‒ Montag, 11. März. Wir haben heute die trefflichen Maulthiere von gestern zu einem neuen Wüstenritt bestellt, aber vergebens! Der heftige Sturmwind, der unser Dampfschiff von der Küste weg getrieben hatte, und dem wir für die unerwartete Verzögerung unserer Reise und den achttägigen Aufenthalt in Mogador höchst dankbar sind, hat sich gelegt und wir müssen von der wunderbaren Mohrenstadt Abschied nehmen. Noch ein letzter Gang über den Markt, und wir wandern zum Hafen, wo bereits die starken Neger unserer warten, die uns um 3 Uhr mitten durch die wild tobende Brandung mit kräftigen Ruderschlägen zum Vapore brachten. Die Abfahrtszeit verzögert sich noch bis 6 Uhr, so dass wir Zeit genug haben, uns nochmals des schönen Anblicks zu erfreuen, den das stattliche Mogador mit seinen Mauern und Thürmen, Moscheen und Minarets darbietet, angelehnt an das merkwürdige Hügelland, welches wir mit so viel Genuß durchstreift hatten. Auch die Boote mit der wilden, abenteuerlich aussehenden Bemannung von Mohren, mit ihrer sehr primitiven Bauart und Segelform, wie sie unter dem Gesange oder vielmehr Geheul der dunkeln nackten Bemannung durch die brausenden Wellen schießen, können wir nicht genug betrachten. Endlich um 6 Uhr lichtet der Greatham Hall die Anker, und wir kriechen alsbald in unsere Cabinen, da die mächtigen orkanischen Wellenberge, welche noch von dem Sturme der vorigen Tage zurück geblieben sind, unsern großen Steamer wie eine Nußschale hin und her werfen.
‒ Dienstag, 12. März. Nach einer langsamen und sehr unruhigen Fahrt, während welcher wir aber, stark ermüdet, trotz alles Schaukelns trefflich geschlafen haben, sind wir morgens 6 Uhr, bei Sonnenaufgang, auf der Höhe von Saphi, wo unser Steamer neue Ladung einnehmen soll. Die Wellen der heftigen Brandung gehen aber noch so hoch, daß die Boote sich nicht hindurch p wagen und daß unser Dampfer, nach mehreren vergeblichen Versuchen, Landungsboote durch die Brandung zu bringen, schon um 8 Uhr wieder weiter fährt. Es thut uns leid; denn Saphi sieht sehr malerisch aus, alte maurische Festungswerke an steilen, wilden Felsen angeklebt, und darüber hoch oben das kleine Städtchen – und wie es scheint mehrere Kastelle, welche unserm Skizzenbuche reiche Ausbeute versprechen. Das Wetter ist herrlich warm und sonnig, und wir erfreuen uns, auf das Verdeck gelagert, des Anblicks der felsigen marokkanischen Küste, längst derer wir in geringer Entfernung hinsteuern. Nachmittags 4 Uhr gehen wir vor Mazagan vor Anker, nachdem wir ein weit in die See vorspringendes Felsenriff in großem Bogen umfahren haben. Da hier sehr viele Ladung einzunehmen ist, bleibt der Steamer hier den folgenden Tag liegen. ||
Mittwoch den 13. März. Excursion in die Umgegend von Mazagan. Da der Steamer den ganzen Tag voll auf zu thun hat, um eine große Ladung von Saubohnen (als Pferdefutter für England), und Henna (zum Rothfärben der Nägel für die maurischen Weiber in Tanger) einzunehmen, so gehen wir schon frühzeitig an Land, um eine Excursion ins Innere zu machen. Mazagan selbst bietet wenig, eine kleine maurische Stadt mit vielen europäischen Colonisten, meistens portugiesischen und englischen Handelsleuten. Der amerikanische Consul, den wir zunächst aufsuchen, führt uns in der kleinen schmutzigen Stadt umher und zeigt uns die Trümmer alter Bauwerke, welche die Portugiesen als die ersten Ansiedler in Mazagan im 17ten Jahrhundert errichtet haben, insbesondre eine prachtvolle alte unterirdische Cisterne, mit einer Menge sehr schöner Spitzbogen, ferner die Ruine einer Cathedrale und eines Leuchtthurms, auf dem jetzt eine Menge Störche nisten. Dann verschafft er uns drei Maulthiere und einen berittenen Führer, unter dessen Leitung wir in nordöstliche Richtung in das Land hinein reiten. Die marokkanische Küstenlandschaft von Mazagan ist ganz verschieden von derjenigen von Mogador. Der größte Theil des sehr flachen, sanft hügeligen Küstenstriches ist sehr fruchtbar, insbesondre mit Baumwolle, Saubohnen, Mais und Weizen bepflanzt. Dazwischen liegen ausgedehnte felsige Strecken, welche gegenwärtig mit der prachtvollsten blüthenreichsten Frühlings-Vegetation bedeckt sind. Stundenlang reiten wir durch diese duftenden felsigen Wiesen, welche mich sehr lebhaft an die Campagna von Rom erinnern. Die dichteq dunkelgrüne Decke, welche die Hauptmasse der Vegetation bildet, besteht aus Millionen zwerghafter r Palmenbäume, des Chamaerops humilis. Dazwischen ungeheure Mengen des großen schönen Asphodelus albus und eine überaus zierliche Iris, welche mit ihren großen blauen Blüthen ganze Strecken des felsigen Bodens blau färbt. In sehr großer Menge erscheint auch zwischen diesen Blumen eine schöne blaue Hyazinthe und eine duftige braune Muskat-Hyazinthe, ferner großblumige weiße Milchsterne (Ornithogalum), rothe Gladiolus  und Orobuse, gelbe, sehr großblüthige Königskerzen (Verbascum) und mennigerothe Anagallis, nebst rosenrothen Winden. Niemals habe ich eine prachtvollere Frühlings-Vegetation gesehen; ich muß vom Maulthier steigen und mir einen großen Strauß pflücken. Da erblicke ich zwischen dem Gestrüpp der Zwergpalmen und Binsen einen großen Skorpion, und als wir mehrere der umherliegenden großen Steinblöcke umdrehen, finden wir fast unter jedem derselben eine solch giftige Bestie, zum Theil von Spannenlänge verborgen. Auch schöngefärbte Schlangen und große Eidechsen sind nicht selten, und unsere mitgenommenen Gläser sind bald voll von diesen Reptilien. Ebenso finden wir viele mächtige, schlangenähnlich Tausenfüße, und mehrere große Landschildkröten. Nachdem wir genug von diesen Bestien gesammelt, reiten wir eine Anhöhe hinauf, auf welcher einige Palmen und Feigenbäume stehen, und von welcher wir einen prächtigen Blick in das weitausgedehnte dunkelgrüne, wellige Hügelland genießen. Auf dem Rückwege passiren wir ein paar Teiche, an deren Ufer Büffelheerden und ganze Schaaren zierlicher silberweißer Reiher uns durch ihren Anblick erfreuen. Dann gelangen wir an ein arabisches Beduinen-Dorf, welches uns wieder eine ganz neue und überraschende Scene bietet. Die Hütten sind von zweierlei Art, die einen spitze hohe, aus Reisig und Stroh geflochtene Helme, Bienenkörben sehr ähnlich, mit einem einzigen, niederen Eingang – die andern flachen Zelte, mit Segeltuch überspannte Reisigbündel, – menschliche Wohnungen der primitivsten Art. Nicht minder seltsam und wild als diese Hütten sind ihre Bewohner, die mich lebhaft an die Wilden der Südsee erinnern. Um 5 Uhr Abends waren wir in Mazagan zurück und um 6 Uhr wieder an Bord. ||
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Donnerstag, 14. März. Nach einer sehr ruhigen Fahrt in der wunderschönen, warmen und sternenklaren Nacht, die uns noch lange auf dem Verdeck hälts, gehen wir Morgens um 6 Uhr vor Casa blanca, der t vierten Station unsers Steamers an der marokkanischen Küste, vor Anker. Das Städtchen ist kleiner als Mazagan, sieht aber mit seinen weißen Festungsmauern, zierlichen Thürmchen und schlanken Minarets sehr hübsch aus, zumal grüne Palmengebüsche die weißen Häusergruppen sehr freundlich einrahmen. Leider erlaubt uns der Capitain keine Landung, weil die Zeit zu kurz sei. Doch geht unser Steamer erst um 11 Uhr weiter, da um 9 Uhr ein französischer Dampfer aus Tanger anlangt, mit dessen Capitain der unsrige fast 2 Stunden lang conferirt. Beim herrlichsten Wetter und spiegelklarer glatter See begegnen wir Nachmittags großen Schaaren von den prachtvollen purpurblauen Seeblasen (Physalia), welche die Schiffer „portugiesische Kriegsschiffe“ nennen. Zu meinem großen Schmerz ist es unmöglich, einige derselben zu fangen. Bald stellen sich auch dichte Scharen von Delphinen und Purposen (Phocaena) ein, welche mit unserem Dampfer, immer unter seinem Kielwasser dahingleitend, um die Wette schwimmen. Das muntere Spiel dieser kräftigen Schwimmer, welche mit ihrer Rückenflosse häufig aus dem Wasser emportauchen und förmliche Purzelbäume schlagen, ist sehr unterhaltend, und wir bewundern die Leichtigkeit und Ausdauer, mit welcher sie stundenlang neben unserm Dampfer herschwimmen. Die Matrosen machen eine Harpune zurecht, um einen derselben zu fangen, und als es schon dunkel wurde, gelang es ihnen, nach mehreren vergeblichen Versuchen, glücklich u einen zu treffen. Die Harpune war in die eine Lunge gedrungen, und das Thier augenblicklich todt. Es war etwas über 5 Fuß lang und sehr fett und schwer. Noch bei Laternenschein wurde es abgehäutet und zerlegt. Leider war aber die Beleuchtung so schlecht, daß ich meinen lebhaften Wunsch, die Anatomie der Phocaena vorzunehmen, nicht befriedigen konnte.
Freitag, 15. März. Morgens 6 Uhr, als ich aufwache, erblicke ich durch das Fenster meiner Cabine ein Leuchtfeuer. Es ist Cap Spartel, der marokkanische Leuchtturm an der Nordwestspitze Africas. Ich steige rasch auf das Verdeck und begrüße mit eigenthümlichen Gefühlen den blauen Landstreifen, welcher sich in der Morgendämmerung zu unserer Rechten zeigt, die Küste Spaniens beim Cap Trafalgar. Genau vor vier Monaten, am 15ten November 1866, verließ ich Europa, dessen Werth ich in dieser Zeit erst recht schätzen gelernt habe. Wir fahren nun in die Straße von Gibraltar hinein, halten uns jedoch ganz nahe der afrikanischen Küste, und erblicken, um ein felsiges Vorgebirge herumfahrend, in sehr malerische Lage an hohen felsigen Ufer, eine weiße maurische Stadt, mit ausgedehnten alterthümlichen Befestigungwerken, von einem schönen Kranze reizender Villen umgeben. Es ist Tanger, die bedeutendste maurische Hafenstadt, welche Europa am nächsten von allen liegt. Leider verdüstert sich der Himmel, noch ehe wir landen, und es fällt ein strömender Regen herab, welcher es verhindert, sogleich zu landen. Erst um 9 Uhr heitert sich das Wetter wieder auf und wir gehen sofort an Land, von dem Greatham Hall, welcher schon in einigen Stunden weiter fährt, Abschied nehmend. Der Strand ist so seicht, daß die Boote nicht landen können, und daß wir auf die Schultern kräftiger Neger geladen werden, welche die Landungsboote hier ergänzen. Von unsrer Fonda (Vicente) aus wenden wir uns sogleich in die Stadt, deren Menschengewühl in den dicht verschlungenen engen und schmutzigen Straßen uns in vielen Beziehungen die Bilder Mogadors zurückruft. Auch hier das bunteste Gewühle von Menschen aller Racen und Farben, vom kohlschwarzen Timbuktu-Neger bis zum hellblonden Engländer. Doch überwiegt hier schon v bedeutend der Europäer und auch die Straßen haben zum Theil einen viel mehr europäischen Anstrich. Außerhalb der Stadt findet sich eine Anzahl sehr schöner Villen, mit blüthenreichen Gärten, meist den europäischen Consuln gehörig, die hier die Rolle kleiner Paschas spielen, und mehr Macht haben, als der marokkanische Governor. ||
Wir besuchen die sehr schöne Villa des englischen und des schwedischen Consuls, und steigen dann auf die Befestigungswerke der Kasbah hinauf, wo wir vor dem Thor durch die prachtvollste Aussicht überrascht werden: Zu unsern Füßen die weiße maurische Stadt mit ihren Mauern und Thürmen, ganz von einem grünen Hügelkranz umschlossen; dann die weite Bai von Tanger, von höheren Bergen überragt; im Norden die blaue Meerenge, über welche herüber uns die spanische Küste von Tarifa bis Gibraltar begrüßt. Nachmittags wandern wir um die ganze Stadt außen herum, über einen Hügelkranz, der die prächtigsten Aussichten gewährt. Ganz verschieden von den bisher besuchten Punkten der afrikanischen Küste, ist die Gegend von Tanger äußerst wasserreich und fruchtbar; alle Wiesen sind mit herrlichen duftenden Frühlingsblumen bedeckt, alle Hecken und Matten prangen im frischesten Grün; überall rieselnde Bäche und Quellen. Abends erhalten wir Besuch von einem Professor Levi, einem Philologen aus Posen, welcher hier jetzt Director der marokkanischen Judenschulen ist. Wir finden in ihm einen sehr gescheuten und gelehrten Landsmann, mit dem wir viel über Genealogie der Sprachen discutiren.
Samstag 16. März. Excursion nach Cap Spartel, unser letzter afrikanischer Ritt. Die drei Maultiere, die wir diesmal haben, laufen zwar sehr gut, sind aber fast scheugegangen, und bereiten uns sehr schnurrige Abenteuer. Der Weg führt zuerst durch grünes Hügelland, einen Küstenbogen abschneidend; dann geht es sehr steile, felsige Höhen hinauf, zur äußersten Nordwestspitze Africas. Die Vegetation wird hier durchaus mediterran; es könnte eben so gut Sicilien als Marokko sein. Ausgedehnte Buschwälder des baumartigen Haidekrauts (Erica arborea) und der großen weißen Cistrose, gemischt mit Goldregen (Cytisus) und Erdbeerbaum (Arbutus), auch einzelne Korkeichen. Alles steht in herrlichster Blüte; die ganze Luft ist mit dem Wohlgeruch der duftigen Frühlingsblumen erfüllt, und wir glauben durch einen ewigen Garten zu reiten.
Auf der Höhe des Gebirges überrascht uns zweifache prachtvolle Aussicht; auf der einen Seite, im Norden, der herrliche Blick auf die blaue Meerenge, welcher zwei Continente und zwei Oceane gleichzeitig umfaßt; auf der andern Seite, im Süden, ein ausgedehntes, frischgrünes, welliges Hügelland, über welchem weiterhin die edelgeformten blauen Bergrücken des stolzen Atlas sich erheben. Cap Spartel, welches wir um Mittag erreichen, bietet außer seinem schönen, neuen (am 15. October 1864 angezündeten) Leuchtthurm und außer interessanten Kröten und Tausendfüßen, welche wir unter Steinen finden, Nichts Besondres. Um so amüsanter ist unser Rückweg, auf welchem unsere übermüthig gewordenen Maulthiere uns die tollsten Streiche spielen. Zuerst geht der Mulo des Amerikaners durch, und wirft ihn in die grünen Büsche, kaum hat der Führer nach langem vergeblichen Bemühen das wild gewordene Tier wieder eingefangen, so stürzt der Mulo des Doctors, wirft ihn in den Sand, überschlägt sich mehreremalen und – läuft fort. Zuletzt komme auch ich an die Reihe. Mitleidig lasse ich bei der glühenden Sonnenhitze meinen Mulo aus einem Wasserbecken saufen, das ein in Cascaden herabstürzender Bergbach bildet. Kaum aber hat das undankbare Vieh seinen Durst gestillt, so kommt ihm das Gelüst zu baden an, und es legt sich ohne Weiters mit mir in das Wasser hin. Mit der größten Mühe arbeite ich mich aus den pantoffelförmigen türkischen Steigbügeln und aus dem Wasserpfuhle heraus, und strafe nun die Bestie gehörig mit dem Bergstock ab, da zerreißt das Vieh den Zaum und läuft in gestrecktem Galopp allein nach Tanger zurück. So müssen wir denn alle drei unsern Rückweg zu Fuß vollenden. Erst vor den Thoren treffen wir unsern athemlosen Araber, der alle drei Bestien wieder gefangen hat.
a gestr.: die; b gestr.: und; c irrtüml.: ganzen; d korr. aus: Europäische; e eingef.: verschleiert; f gestr.: Ahnenfor; g gestr.: kraftvoll als; h gestr.: Effecte; i korr. aus: gesticulirten; j gestr.: ganz; k gestr.: Im; l gestr.: graste; eingef.: fand sich; m gestr.: Grun; l gestr.: mühte; eingef.: erschien; m gestr.: doppll; n gestr.: Freitag; o gestr.: höchst; p gestr.: sicher; eingef.: wagen; q korr. aus: dichten; r gestr.: Sträucher; s korr. aus: erhält; t gestr.: dritten; u gestr.: die Harpune; v gestr.: der 
 
		