Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Wilmersdorf, 28. August 1910
Wilmersdorf, Ringbahnstr. 247.
28. August 1910.
Hochverehrte Excellenz,
heute an unseres Goethe Geburtstag mit meinem Manne draußen am Wannsee gewesen, habe ich so sehr viel Ihrer gedacht und sende Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, die einliegende, kleine Skizze vom See, hoffend, daß dieselbe Sie bei guter Gesundheit antreffen möchte.
Da Sie, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, immer solchen Anteil an mir nehmen, glaube ich, es wird Sie freuen zu hören, daß ich einen Auftrag erhalten habe. Eine große Fabrikanlage in Aquarell aus der Hochperspektive, Preis 300.-Mk. Sehr glücklich bin ich, daß dadurch doch wieder || eine Aussicht da ist, bin schon tüchtig dabei und hoffe nur auf gutes Gelingen. Mir selbst geht es auch besser, ich habe schon etwas meine quälenden Kopfschmerzen verloren und kann so mit großer Freude täglich malen.
Von Herzen wünsche ich, daß es Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, recht gut gehen möchte und würde mich sehr freuen, es von Ihnen zu hören.
Was sagen Sie nur zu dem „Instrument des Herrn“ ?? –
Mit herzlichsten Grüßen verbleibe ich immer
Ihre Sie hochverehrende Ihnen treu ergebene, stets dankbare
Ella v. Crompton geb. Gewert.
[Beilage: Postkarte mit egh. Aquarell: „Wannsee. 28.VIII.10 E. C.“]
Wilmersdorf, Ringbahnstr. 247.
28. August 1910.
Recht herzliche Grüße sendet Ihnen, hochverehrter Herr Geheimrat, mit den besten Wünschen
Ihre Sie hochverehrende stets dankbar ergebene
Ella v. Crompton | geb. Gewert.