Rudolf Virchow an Ernst Haeckel, Berlin, 15. Oktober 1867
Berlin, 15ter Okt. 1867
Mein lieber Freund,
die Abreise meines Neffen Seydel, des Sohnes des Oberbürgermeisters, gibt mir die Gelegenheit, Ihnen Grüße, Wünsche und Mahnungen zu schicken. Von Ihrer Hochzeitsreise habe ich gehört; möge sie Ihnen gut bekommen sein und Ihr häusliches Glück Sie || nicht zu übermüthig machen. Meine Frau vereinigt ihre Grüße mit den meinigen; empfehlen Sie uns herzlich Ihrer Frau, von der wir so viel Gutes gehört haben.
Und nun die Mahnung. Wie steht es mit dem Vortrage? Möchten Sie nicht über die kleine Meeresfauna schreiben? Das Publikum || weiß von Radiolarien und anderen ähnlichen Dingen sonst nichts; wollen Sie nicht da nachhelfen? Ein Paar Holzschnitte könnten Sie ja haben. Auf alle Fälle benennen Sie mir etwas.
Freundlichen Gruß!
Ihr
R. Virchow