Rudolf Virchow an Ernst Haeckel, Berlin, 22. März 1866
Berlin, 22ter März 1866 | Schellingstr. 10.
Verehrter Freund,
Anbei als Ersatz für das an Darwin gegebene photographische Bild ein anderes, zugleich mit bestem Dank für das Darwinsche, das mich höchlich überrascht hat. So hätte ich mir einen englischen Gelehrten nie vorgestellt.
Darf ich Sie nun an Ihren Vortrag für unsre Sammlung mahnen? Wenigstens bitte ich Sie, mir Titel und Zeit der Ablieferung genau anzugeben. Das zweite Heft (Bluntschli) ist eben erschienen und wird Ihnen wohl zugehen; || das dritte und vierte (Dove und Lette) sind unter der Preße.
Ich muß dabei aber ein Versehen gut machen, das wenigstens halb durch meine Schuld entstanden ist. Das Honorar beträgt nehmlich für das Heft (à 2 Bogen), nicht für den Bogen, wie ich Ihnen wohl mitgetheilt habe, 6 fr d’or. Ich hoffe, Sie werden mir verzeihen und Ihr Versprechen nicht zurückziehen. Für Ihre große Güte gegen meine Neffen sage ich Ihnen meinen herzlichen || Dank. Sie sind voll von Ihnen, von Jena überhaupt. Auch Gegenbaur bitte ich meinen besten Dank zu bestellen.
Auf baldiges Wiedersehen
Ihr
ergebenster
R. Virchow.