Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Mosbach, 14. Februar 1908
Mosbach bei Wutha i. / Thür.
14. II. 08.
Hochverehrte Excellenz,
zum 16. II. möchte auch ich mir erlauben, Ihnen meine innigsten Glückwünsche zu sagen mit der herzlichen Bitte, beifolgendes kleines Tischchen, aufgebaut aus den Kunstformen d. Natur als einen Beweis meiner aufrichtigsten Verehrung gütigst von mir anzunehmen.
Mit dieser kleinen Arbeit wollte ich den Versuch machen, Ihnen wenigstens ein klein wenig meine tiefe Dankbarkeit zu bezeugen. Sie haben mir durch Ihre Werke zu einer richtigen und harmonischen Weltanschauung verholfen, || so daß ich trotz allem Schweren, das mir das Schicksal auferlegt hat, doch rosig und zufrieden meinen Lebensweg gehen kann. Gleichzeitig wollte ich Ihnen auch zeigen, welche Fülle von Anregung und Freude Sie uns Allen durch Ihre herrlichen „Kunstformen d. Natur“ geschenkt haben und wie wundervoll sich alles auch zur Verschönerung praktischer Gegenstände verwenden läßt.
Mit der nochmaligen Bitte die kleine Arbeit als ein Zeichen meiner großen Dankbarkeit entgegen nehmen zu wollen, mit den aufrichtigsten Wünschen, daß Sie das Fest recht gesund in Kreise der Ihren verleben möchten, bleibe ich stets
Ihre Sie hochverehrende, Ihnen stets herzlich dankbare
Ella v. Crompton geb. Gewert.