Ernst Haeckel an Otto Roßbach, Jena, 11. April 1913
Jena 11. April 1913.
Sehr geehrter Herr Nachbar!
An der südöstlichen Ecke Ihres Garten-Grundstückes, welche an meine Garten-Böschung stößt ( - gleich hinter der Rückseite Ihrer östlichen Laube - ) haben sich seit längerer Zeit mehrere große Steine in Ihrer Stützmauer gelöst und sind zum Theil schon herausgefallen. Da der Zerfall der Mauer an dieser Stelle, unter dem schweren Drucke der darauf lastenden Steine und Baugeräte, weiter fortzuschreiten und meinen (bereits zurückgedrückten) Grenzzaun zu zerstören || droht, ersuche ich Sie freundlichst – in unserem beiderseitigen Interesse – baldgefälligst Abhilfe schaffen zu wollen.
Auch würde es sehr erwünscht sein, wenn Ihre Arbeiter bei der dort stattfindenden Aufstellung von Tonnen-Balken u. s. w. etwas mehr Rücksicht auf den schwachen Grenzzaun nehmen würden.
Hochachtungsvoll grüßend
Professor Dr. Ernst Haeckel.