Emma Engelmann an Ernst Haeckel, Berlin, 15. Februar 1913
BERLIN W. 15
KNESEBECKSTRASSE 52/53.
15. Februar 1913
Liebe, verehrte Excellenz,
zu Ihrem Geburtstage sende ich Ihnen die wärmsten und aufrichtigsten Glückwünsche! Ich denke an die schönen Zeiten, die mein lieber Willy und ich mit Ihnen, in Ihrer Gesellschaft verleben durften und bleibe Ihnen dankbar für Alles, was Sie uns gewesen sind! Möchten Sie der || Welt noch lange erhalten bleiben! Hoffentlich geht es Ihnen gut.
Ich habe die Freude, meinen jüngsten Sohn in meiner Nähe zu haben und glücklich verheiratet zu sehen. –
Meine Gesundheit hat sich wesentlich gebessert; das venöse Leiden ist fast ganz verschwunden, auch ohne Hülfe der Berliner „Sterne“, die mir nicht genützt haben. || Wie glücklich würde ich sein, wenn ich das Vorrecht hätte, Sie noch einmal wiederzusehen. Es war doch so schön, daß mein lieber Mann noch vor seinem Ende die Freude hatte mit Ihnen in Wildungen zusammen zu treffen! Er hing mit der treuesten Verehrung an Ihnen – das wissen Sie. Erhalten Sie mir und meinen Kindern Ihre gütigen Ge-||sinnungen!
In herzlicher Ergebenheit
Ihre
Emma Engelmann.