Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Wilhelm Bölsche, [Jena, 10. Januar 1907]

[Briefanfang fehlt]

Über Deine erstaunliche Arbeitskraft und Vielseitigkeit freue ich mich aufrichtig, und wünsche von Herzen, daß sie noch lange andauert. Meine Leistungsfähigkeit nimmt stark ab; die Gesundheit ist zwar besser, als im Vorjahre, aber doch nicht beständig; das Herzleiden, das sich im Anschluß an die vieljährigen Rheumatismus-Anfälle entwickelt hat, schreitet langsam fort.

– An dem „D. Monistenbunde“, dessen Ehren-Präsidium mir vor 1½ Jahren (als ich sehr krank war), octroyirt wurde, erlebe ich bisher nicht viel Freude, es fehlt an tüchtigen u. zuverlässigen activen Kräften, und von den Naturforschern, auf deren Mitwirkung besonders gerechnet wurde, wollen Wenige beitreten. ||

Für die schönen Silhouetten Deiner beiden hoffnungsvollen Sprößlinge danke ich bestens! Meine „Apotheose“ (mit Correctur von G. Max) hast Du wohl erhalten?

Mit besten Wünschen zum Neuen Jahre für Dich und Deine liebe Familie, und herzlichsten Grüßen

Dein treuer alter

Ernst Haeckel.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
10.01.1907
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Unbekannt
ID
42257