Ernst Haeckel an Wilhelm Bölsche, Jena, 5. April 1905
Jena 5.4.1905.
Lieber Freund Bölsche!
Für Ihre freundlichen Bemühungen meinen herzlichen Dank! Ich habe es unter diesen Umständen für meine Pflicht gehalten, den angebotenen Vortrag in der Berliner Singakademie am 14.4. zu halten und die Annexion der Entwicklungslehre durch die Jesuiten in das richtige Licht zu stellen. Ich werde am 12. nach Berlin fahren, um am 13. Vormittags alle Vorbereitungen für den Vortrag zu treffen. Nachmittags (oder eventuell früher) würde ich Sie dann in Friedrichshagen aufsuchen, da ich mit Ihnen Vieles und Wichtiges zu besprechen habe. || Außerdem hoffe ich Sie auch Samstag 15.4. im Zoolog. Garten zu sehen, wohin der Bruno-Bund und die Fr. D. Hochschule mich gestern Abend eingeladen haben. Ich habe dankend angenommen. Bitte auch Freund Wille noch mündlich meinen besonderen Dank auszurichten.
Alles weitere mündlich!
Mit herzlichen Grüßen (auch an Ihre liebe Frau)
Ihr alter
Ernst Haeckel.
P.S. Ich werde wahrscheinlich im Hôtel de Rome wohnen.