Ernst Haeckel an Wilhelm Bölsche, Jena, 18. Juli 1902

Jena 18.7.1902

Lieber Freund Bölsche!

Erst jetzt komme ich, bedrängt von vielen Arbeiten, dazu, Ihnen für Ihre freundlichen Grüße aus dem Riesengebirge zu danken, sowie für den schönen Aufsatz über Apus (in der „Deutschen Welt“), den ich mit großem Interesse gelesen habe. Nicht minder dankt unser Zoolog. Museum für die Spiritus-Exemplare von Apus und Branchipus. Gestern besuchte mich Dr. Ploetz um meinen Schädel zu messen, er fand Stirnumfang 33,5 Cm (Normal Durchschnitt 30) und war erfreut über die abnorme || Entwicklung der Vorderhirn Lappen (leider wird sie wohl weniger durch besondere Größe der Hirnrinde, als den masseverfüllten Ventrikel bedingt sein!). – In 14 Tagen beginnen unsere Ferien; ich hoffe einen Theil derselben in Tyrol zubringen zu können. Die X. (wenig veränderte) Aufl. der „Nat. Schöpfungsgesch.“ werden Sie durch den Verleger erhalten haben; ich wundere mich, daß das Buch nach 34 Jahren noch geht. Ihre „Entwickl. der Natur“ ist viel besser!

Mit besten Grüßen an Ihre liebe Frau, Wille’s, Hauptmann’s etc

Ihr alter Ernst

Haeckel

Brief Metadaten

ID
42218
Gattung
Brief mit Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Zielland
Deutschland
Datierung
18.07.1902
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Besitzende Institution
Biblioteka Uniwersytecka we Wroclawiu
Signatur
Handschriftenabteilung, Böl.Hae.88
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Bölsche, Wilhelm; Jena; 18.07.1902; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_42218