Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Wilhelm Bölsche, Heidelberg, 22. August 1900

Heidelberg 22.8.1900.

Lieber Freund Bölsche!

Meinen letzten Brief aus Jena werden Sie hoffentlich erhalten haben. Vor 4 Tagen habe ich eine Kiste (– die von Ihnen geschickte –) an Sie zurückgesandt, welche Bücher für Sie als Geschenk enthält: 3 Bde Challenger: Radiolarien, 1 Bd Ch. − Siphonophoren, 3 Bde Monogr. Kalkschwämme, 4te Aufl. der „Welträthsel“ etc.

− Auch die „Generelle Morphologie“ bitte ich zu behalten; es ist das letzte Exemplar, über das ich verfügen kann. – Morgen reise ich von hier nach Paris. Gestern habe ich hier meinem alten Freunde Gegenbaur zu seinem 74. Geb.Tage meine Glückwünsche gebracht. − ||

Falls ich von meiner Java-Reise (wie ich hoffe) zurückkehre, denke ich Ihnen im Sommer 1901 Viel zu erzählen. Andernfalls bitte ich Sie die partielle und discrete Publication der an mich gerichteten Briefe zu übernehmen, unter denen sich viele sehr interessante befinden. Alles Nähere wird Ihnen dann mein Schwiegersohn, Prof. Dr. Hans Meyer (Haydn-Str. 20, Leipzig) mittheilen, mit dem ich Alles für meinen Todesfall verabredet habe. – Am 3. Septb. treffen mich Briefe noch in Genua, wo ich mich am 4. einschiffe; Adr. Pr. E. H., Passagier des „Oldenburg“, Leupold Fratelli, Piazza S. Siro 10, Genova.

Mit herzlichsten Grüßen an Sie, Ihre l. Frau u. unsere Freunde

Ihr treuer alter Ernst Haeckel.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
22.08.1900
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Biblioteka Uniwersytecka we Wroclawiu
Signatur
Handschriftenabteilung, Böl.Hae.72
ID
42201