Adolf Mirus an Ernst Haeckel, Weimar, 16. Februar 1909
Hochverehrter Herr Geheim Rath!
Ew. Exzellenz
beehre ich mich zu Ihrem 75sten Geburtstage meine ehrerbietigsten wärmsten Glückwünsche darzubringen; möge der allmächtige Gott Ihnen noch lange vergönnen Ihre edle Wirksamkeit noch recht lange zum Wohle der leidenden Menschheit fortzusetzen.
Ich gestatte mir aus meiner schriftstellerischen Thätigkeit
„Das Liszt-Museum und seine Erinnerungen“
zu verehren mit dem beizufügen ein Gedicht Carmen Sylva der gottbegnadeten || Königlichen Dichterin mit der Bitte das zweite Exemplar Ihrer verehrten Frau Gemahlin zu überreichen.
Ich habe nun schon am 25 v. M. mein 84stes Lebensjahr erreicht, fühle mich aber noch ganz frisch und werde, so Gott will noch weiter mit meinen scharfen Kräften zu wirken suchen.
In hoher Verehrung verbleibe ich
Ew. Excellenz
ganz ergebenster
Commissions-Rath
Dr. Rudolf Mirus
Weimar,
zum 16. Februar
1909.