Ernst Haeckel an Margarethe Krupp, Jena, 22. Juli 1908
Zoologisches Institut
der Universität Jena.
Jena 22. Juli 1908.
Hochverehrte Gnädige Frau!
Beifolgend beehre ich mich, Ew. Exzellenz, sowie Ihrem Herrn Schwiegersohn von Bohlen und Halbach, und dessen Frau Gemahlin, die Einladungskarten zur Einweihung meines Phyletischen Museums (am 30. Juli d. J.) zu übersenden, und zugleich die Festschrift über „Unsere Ahnenreihe“, die ich aus diesem Anlaß verfaßt habe. Es würde mir zur besonderen Ehre und Freude gereichen, wenn Sie selbst oder ein Glied Ihrer Familie unsere akademische Feier durch Ihre Gegenwart beehren wollten. ||
Bei dieser Gelegenheit wiederhole ich Ihnen meinen herzlichsten Dank für die hochherzige Stiftung, durch welche Sie und Ihre Kinder den Bau meines Phyletischen Museums gefördert haben. In seiner Vorhalle ist auf der Ehrentafel der „Förderer des Phyletischen Museums“ der hochverehrte Name ihres Herrn Gemahls: a
„Friedrich Alfred Krupp“
(Ihrem Wunsche entsprechend) eingetragen. Der Rohbau des Museums ist jetzt fertig. || Die innere Einrichtung wird noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Sie kann aber erst ausgeführt werden, wenn die erforderlichen (leider noch sehr ungenügenden) Geldmittel dafür geschafft sind. Ich hoffe auf weitere Erträge der fortgesetzten Sammlung.
In aufrichtiger Verehrung und steter Dankbarkeit
Hochachtungsvollst
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.
a gestr.: „Alfred