Emma Engelmann an Ernst Haeckel, Utrecht, 3. Oktober 1890
Utrecht.
d. 3/10 90.
Liebes Pomuching und verehrtester Herr Professor!
Eben kommt Willy mit der berauschenden Nachricht zu mir, daß Sie noch in diesem Monat nach Amsterdam kämen. Ein Glück, daß kein anderer Weg als „über || Utrecht“ dahin führt! Und so hartherzig sind Sie nicht, daß Sie an uns vorbeifahren könnten. Also freuen wir uns schon heute ganz unbeschreiblich auf Ihren lieben Besuch; bitte logiren Sie auch bei uns; gönnen Sie unserm Hause diesen Ruhm, und || versagen Sie uns nicht diesen Herzenswunsch. Käme Ihre liebe Frau oder Tochter mit, so haben wir auch für diese genug Räume; sie würden natürlich unsere Freude noch erhöhen. Ich kann’s Ihnen nicht sagen, wie froh ich bin; aber Sie werden es sehen, wenn Sie da sind! Kommen Sie nur, und || bleiben Sie recht lange! Einen Felsenkeller giebt’s hier nicht, aber übera unsere Vergnügtheit sollen die Holländer staunen.
In herzlicher u. immer neuer Verehrung
Ihr
Sie unterthänigst
grüßendes
Durchlauchting.
a eingef.: über