Ernst Haeckel an Eduard Strasburger, Jena, 28. Mai 1894

ZOOLOGISCHES INSTITUT

Jena | 28 Mai 94

Lieber Freund!

Auf Deine Anfrage betreffend Paetel kann ich Dir erwidern, daß ich mit seiner Separat-Ausgabe der „Indischen Reisebriefe“ insofern nicht zufrieden war, als er den Ladenpreis viel zu hoch ansetzte: 10 Mk für die erste Auflage (1000 Expl) Mein Honorar war 3000 Mk; Du kannst also selbst berechnen, daß er den Löwen-Antheil für sich behielt. ||

Mit Emil Strauss in Bonn war ich immer recht zufrieden. Er hat auch das Reisewerk von Eurem Bonner Geologen Lasaulxa (?) über Irland hübsch ausgestattet. – Sonst wird für populäre Reisewerke etc. empfohlen Vohsen in Berlin (Firma: Dietrich Reimer, Anhalt-Str. 12). Gustav Fischer übernimmt solche Schriften nicht gern; er hat z. B. Semon’s (populäre) Australische Reise abgelehnt. Er ist ganz mit seinen wissenschaftlichen Untersuchungen (in colossalem Maßstabe) beschäftigt. ||

Der Sturm von liebenswürdigen Freundschafts-Beweisen, mit dem ich zu meinem 60. Geburtstage überschüttet wurde, ist mir gut bekommen; ich hatte aber einen vollen Monat bloß mit Dankschreiben zu thun!

Gestern erhielt ich die „Gold Medal“ der Linnean Society.

- Hoffentlich sehen wir uns bald einmal! Ich denke Anfang August zur British Association nach Oxford und einige Wochen in die Schweiz zu gehen.

Mit besten Grüßen von Haus zu Haus Dein treuer alter

Ernst Haeckel

a irrtüml.: Lassaulx

Brief Metadaten

ID
41675
Gattung
Brief mit Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
28.05.1894
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Besitzende Institution
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Abt. Hss. u. Rara
Signatur
NL Strasburger, Eduard
Abbildungen
Lithographie Zoologisches Institut (Briefkopf)
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Strasburger, Eduard; Jena; 28.05.1894; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_41675