Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Wilhelm Breitenbach, Jena, 24. November 1906

Zoologisches Institut der

Universität Jena.

Jena 24.11.06.

Lieber Herr Doctor!

Die Volksausgabe der „Lebenswunder“ die ich Ihnen beifolgend sende, liegt schon seit einem Monat zur Ausgabe bereit. Unbegreiflicher Weise hat die Verlagshandlung (– deren Chef, Kröner, sehr krank ist) die Herausgabe vertrödelt; jetzt endlich soll sie kommen. Da Sie sich für meine Biographie interessiren, lege ich Ihnen auch die Broschüre von Dodel bei. – Mit meiner Gesundheit geht es jetzt besser, ich lese wieder (3 Std. wöch.); aber die Practica habe ich an Ziegler und Leo Schultze abgegeben. ||

Vor einigen Tagen schrieb mir Albrecht Rau (München) ein sehr verdienter philosoph. Schriftsteller (unbemittelt), a eine bittere Klage, daß seine Flugschrift (seit Monaten fertig) noch nicht erschienen und er sein Honorar (300 Mk) noch nicht erhalten habe. Ich habe seine Beschwerde Dr. H. Schmidt mitgeteilt und ihm geantwortet, daß ich mich allen Geschäften in Betreff des Monistenbundes enthalten muß. – Nur durch diese Abstinenz, völlige Ruhe und Befreiung von Geschäften ist es möglich, meine schwankende Gesundheit noch einige Zeit zu erhalten.

– Daß der Monistenbund sich günstig weiterentwickelt, freut mich sehr; ich wünsche von Herzen dauernden Erfolg!

Mit frdl. Grüßen

Ihr alter Ernst Haeckel.

a gestr.: daß

 

Letter metadata

Verfasser
Datierung
24.11.1906
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
Archiv des Helmholtz-Gymnasiums Bielefeld
ID
41058