Indem ich Ihnen beifolgend meine letzte naturphilosophische Abhandlung: „Gott-Natur“ übersende, wiederhole ich Ihnen meinen herzlichsten Dank für den liebenswürdigen Beitrag, den Sie bei Gelegenheit meines 80.sten Geburtstages zu der von Dr. Heinrich Schmidt herausgegebenen Festschrift geliefert haben. Ihre freundliche Erinnerung an unsere erste Begegnung in Salzburg (1896) und später in Wien hat mich ganz besonders erfreut. Sie hat mir die schönen Stunden wieder neu belebt, in denen ich Ihnen meinen Dank für den Genuß Ihrer herrlichen Dichtungen persönlich aussprechen durfte, und in denen wir unsere monistischen Gedanken über „Gott und Welt“, über „Seele und Mensch“ austauschen durften. ||
In 5 Wochen werden Sie Ihren 50.sten Geburtstag feiern, und da darf ich – als der 30 Jahre ältere Freund – meine aufrichtigsten Glückwünsche Ihnen wohl schon heute im Voraus senden. Möge der 14. August noch oft in freundlichster Stimmung wiederkehren und im Rückblick auf die zahlreichen schönen Werke, durch die Sie als geniale Dichterin und weltumfassende Denkerin so viele Menschenherzen erfreut haben, volle Befriedigung bereiten! –
Ich alter „Monachus monista“ lebe seit 3 Jahren, seit dem bösen Unfall der mir das Wandern und Reisen unmöglich macht, ganz still in der einsamen Klosterzelle meiner „Villa Medusa“; die wissenschaftliche Arbeit habe ich mit der „Gott-Natur“ abgeschlossen und erfreue mich nur noch an der Malerei und der Sammlung meiner reichen Lebens-Erinnerungen. – Mit herzlichsten Grüßen und besten Wünschen stets Ihr treu ergebener