Ernst Haeckel an Marie Eugenie delle Grazie, Jena, 31. Juli 1896
Jena 31. Juli 1896.
Hochverehrtes Fräulein!
In der zweiten September Woche werde ich wahrscheinlich auf einige Tage nach München und Salzburg kommen. Sollten Sie um diese Zeit in Salzburg sein, so würde es mir eine große Freude sein, Ihre persönliche Bekanntschaft machen zu dürfen, und Ihnen den Dank für den großen Genuß auszusprechen, den mir Ihre geistvollen Dichtungen verschafft haben. ||
Bis zum 16. August bin ich durch Arbeit an Jena gefesselt. Am 20. August muß ich in Baden-Baden sein, um den 70. Geburtstag meines nächsten Freunds, des Anatomen Gegenbaur, zu feiern. Von dort denke ich noch auf 14 Tage nach Tyrol zu gehen und etwas zu malen.
In der Hoffnung, Sie in Salzburg noch zu treffen, bleibe ich in aufrichtiger Verehrung
Ihr ergebenster Ernst Haeckel.