Ernst Haeckel an Hermann Allmers, Jena, 29. September 1884
Jena, 29. September 84.
... Du mußt nächstes Jahr wieder zu uns kommen und einmal längere Zeit bei uns sein; dies Jahr war’s leider zu kurz, und ich selbst leider durch meinen lahmen Fuß und die Challenger-Arbeit zu sehr verhindert. Das Manuskript der letzteren brachte ich noch glücklich bis zum 8. August fertig und fuhr am 9. mit Familie nach Nauheim, wo meine Frau vier Wochen das Bad mit gutem Erfolg gebraucht hat. Ich reiste dann allein durch Schwaben (– Tübingen, Hohenzollern-Burg! und Sigmaringen!, beide ganz herrlich! –), pilgerte dann zum Hohentwiel (famos!) und war dann fünf Tage mit Gegenbaur in Heiligenberg (Nordufer des Bodensees), dann vierzehn Tage im Berner Oberland und am Vierwaldstättersee, acht Tage mit Graf Bose zusammen. Wetter meist schön! Ich machte keine großen Bergtouren, sondern erholte mich behaglich und aquarellierte viel (20 große Skizzen). Jetzt genieße ich hier noch den wunderbar schönen Herbst in meiner lieben Villa Medusa und in unserer reichen Umgebung. Schade, daß Du nicht jetzt hier bist. …