Ernst Haeckel an Ernst Reimer, Jena, 22. Juni 1886
Jena 22 Juni 86
Lieber Ernst!
Beifolgend erhältst Du die Druckprobe der Pohle’schen Druckerei. Der Factor hat für die Satz-Columne das Format 19/25 genommen, weil er meint, bei 20/25 würde der Seitenrand (bei späterer Beschneidung) zu schmal. Dies ist auch wohl richtig. Wenn Du also Nichts dagegen hast, wird der Satz in dem Format der Probe weiter geführt. ||
In der Überschrift (pag. 1) ist es vielleicht besser, für „Abschnitt“ kleinere und für „Resultate“ größere Schrift zu wählen. –
400 Folio-Seiten Manuskript habe ich abgeliefert. Die Schätzung des Umfangs theile ich Dir nächstens mit.
– Bitte die Nummern der Probe-Tafeln (von Giltsch) mitzutheilen, welche Du bereits in Händen hast. ||
Hoffentlich ist Dir und Deinem Max der Pfingst-Ausflug nach Jena gut bekommen! Wir haben uns Alle sehr darüber gefreut! Der Spaziergang auf den Forst war das beste von der ganzen Pfingstwoche! Nachher hatten wir nur Regen und Kälte. Deine arme Frau (die gestern an die meinige geschrieben) hat leider in Marienbad dasselbe elende Wetter, kalt und naß. ||
Freitag war unser edler Stifter, Dr. Paul von Ritter, am Hofe in Weimar, Sonnabend hier gefeiert, Sonntag in Schwarzburg; ich fungirte als beständiger Adlatus, und komme daher erst heute wieder zur Arbeit.
Mit herzlichsten Grüßen auch an Max,
Dein treuer
Ernst Haeckel