Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Jena, 26. April 1882
Jena 26. April 82
Verehrtester Herr Doctor!
Für Ihren freundlichen Willkomm-Gruß in der deutschen Heimath sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank; nicht minder für die aufrichtige Theilnahme, welche Sie meiner indischen Reise und den daraus entsprungenen Reise-Briefen gewidmet haben. Letztere scheinen wirklich recht zu gefallen, wie ich aus zahlreichen mündlichen u. schriftlichen Äußerungen entnehme. Es freut mich um so mehr, daß ich der „Deutschen Rundschau“ treu geblieben bin, trotz vieler || verlockender Anerbietungen von anderen Seiten.
Da ich Sie bei dem beabsichtigten Pfingst-Besuche in Berlin wohl leider nicht treffen werde, hoffe ich um so mehr, daß Sie Ihr Versprechen ausführen und mich auf Ihrem Rückwege von Carlsbad über Jena besuchen. Sie sollen dann auch die Aquarell-Skizzen von meiner Reise (über 200) sehen, welche einen der werthvollsten Theile ihrer Ausbeute bilden. ||
Ich bin am 21. April wohlbehalten und gesund in die Arme meiner Lieben zurückgekehrt, sehr befriedigt von den reichen Ergebnissen der herrlichen Reise, wenn auch sehr glücklich, sie hinter mir zu haben!
Mit besten Wünschen für glücklichen Erfolg Ihrer Bade-Cur und mit herzlichen Grüßen
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel