Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Julius Rodenberg, Jena, 28. Oktober 1899

ZOOLOGISCHES INSTITUT

DER UNIVERSITÄT JENA.

JENA, DEN 28.10.99.

Hochgeehrter Herr Doctor!

Nach meiner Rückkehr von einer dreimonatlichen Studien-Reise nach Corsica fand ich so eben hier Ihren freundlichen Brief vom 12.9. vor. Ihren Wunsch, bald wieder einen Beitrag für die „Deutsche Rundschau“ zu liefern, werde ich gern erfüllen, sobald ich Muße dazu finde. Ich bin ja Ihrer ausgezeichneten Monats-Schrift stets treu geblieben, trotz zahlreicher Versuchungen von anderen Seiten. Ich würde auch sehr gern zu deren 25jähriger Jubelfeier am 13.11. in Berlin erscheinen und der freundlichen Einladung zum Festmahl Folge leisten. ||

Leider bin ich aber mit dringenden Arbeiten verschiedener Art für die nächsten Monate überhäuft und werde Jena vor Weihnachten nicht verlassen können. Ich kann Ihnen daher nur schriftlich meine herzlichsten Glückwünsche hiermit aussprechen, und die Hoffnung, daß Sie nach abermals 25 Jahren mit gleicher Befriedigung auf Ihr verdienstvolles litterarisches Culturwerk zurückschauen können.

In aufrichtiger Verehrung

Ihr ergebenster

Ernst Haeckel

P.S. Meine „Welträthsel“ werden Sie inzwischen erhalten haben.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
28.10.1899
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
GSA Weimar
Signatur
81/ V, 1, 3
ID
40261