Ernst Haeckel an Konrad Deubler, Jena, 30. Juni 1876
Jena 30 Juni 76
Lieber Freund Deubler!
Ihr lieber Brief hat mich ungemein erfreut und ich danke Ihnen von Herzen; und wünsche Ihnen das beste Glück mit Ihrer neuen Lebensgefährtin. Auch für Ihre Photographie ins Darwin-Album danke ich schönstens. Geldbeitrag war übrigens von Ihrer Seite nicht nöthig und ich behalte mir vor, Ihnen die 2 fl zu restituiren. Solche Beiträge lassen Sie wohlhabendere Männer bezahlen. Übrigens wird sich Darwin über Ihr Bild besonders freuen; || er kennt Sie schon aus meinen Briefen.
Von uns ist nicht viel Besonderes zu berichten. Ich habe dies Jahr sehr Viel zu thun und werde schwerlich aus Jena kommen; ich bin Prorector der Universität und habe viel Geschäfte neben meinen anderen Arbeiten. Meine Frau war leider viel krank und ist jetzt zur Cur im Bade Nauheim. Sonst würde sie Ihnen mit mir ihren herzlichsten Gruß und Glückwunsch schicken. Erhalten Sie sich Ihre ewige Jugend, lieber Freund! Ich werde jedenfalls eher als Sie zur Hölle fahren! – oder in den Himmel?? – Ihr treu ergebener alter
Ernst Haeckel