Ernst Haeckel an Wilhelm Müller, Jena, 2. November 1898
Jena 2. Novbr. 1898
Lieber alter Freund!
Mit innigster Theilnahme haben meine Frau und ich den schweren, unersetzlichen Verlust vernommen, welchen Du und Deine Kinder heute durch den Tod Deiner lieben Frau erlitten habt. Wir werden der vortrefflichen liebenswürdigen Freundin, die ihre schweren Pflichten als Hausfrau und Mutter stets so freudig erfüllte, immer ein treues Andenken bewahren! ||
Wenn ich in dieser schweren Zeit Dir und Deinen lieben Kindern irgendwie von Nutzen sein kann, bitte ich über mich zu verfügen.
Meine Frau (die wieder seit mehreren Wochen zu Bett liegt, und die selbst vor 7 Jahren die gleiche schwere Operation durchgemacht hat) nimmt ganz besondern Antheil.
Mit herzlichen Grüßen
Dein alter
Ernst Haeckel.