Ernst Haeckel an Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen, Bordighera, 1. April 1904
Bordighera (Park-Hôtel)
1. April 1904.
2.
Durchlauchtigster Herr Herzog!
Obwohl ich die Ehre hatte, Ihnen bereits vorgestern meinen Glückwunsch zu Ihrem bevorstehenden Geburtstag mündlich aussprechen zu können, will ich doch nicht unterlassen, denselben hierdurch schriftlich auszudrücken. Damit verbinde ich zugleich meinen wiederholten herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme, die Ew. Hoheit mir bei meinem Besuche in Cap Martin die Güte hatten zu gewähren. Da Sie die Absicht äußerten, auf der Rückreise vielleicht eine Woche in dem schönen Bordighera || (– in dem „Palmyra von Ligurien“ –) zu verweilen, habe ich mich gestern im „Hôtel Royal“, das wohl der meist geeignete Aufenthalt für Sie sein dürfte, nach den Verhältnissen erkundigt und lege den Prospect bei. In 8−10 Tagen dürften daselbst 6−8 geeignete Zimmer (3 oder 4 Südseite, im I. oder II. Stock) zu haben sein.
Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin darf ich wohl bitten die Einlage zu übergeben, und zugleich Ihrem Herrn Sohn und dessen Frau Gemahlin einen ehrerbietigsten Gruß zu entrichten.
In bekannter aufrichtiger Verehrung Ew. Hoheit dankbar ergebener
Ernst Haeckel.
(P. S. Antwort auf diese flüchtigen Zeilen ist natürlich nicht nötig!)