Ernst Haeckel an Helene Freifrau von Heldburg, Jena, 20. Februar 1910
Jena 20.2.1910.
Hochverehrte Gnädige Frau!
Für den freundlichen Glückwunsch, den Sie mir zu meinem 76sten Geburtstage sandten, sage ich Ihnen meinen herzlichen Dank. Ich hoffe, daß er Sie in befriedigender Gesundheit trifft, und daß diese durch den bevorstehenden Frühlings-Aufenthalt an der herrlichen Riviera noch gestärkt werden wird.
Die beifolgenden vier Landschaft-Skizzen (– die ich Seiner Hoheit dem Herrn Herzog als Künstler nicht vorzulegen wage! –) bitte ich als freundliche Erinnerung anzunehmen; ebenso die beiden Porträt-Postkarten, die den alten Schulmeister von Jena (– Emeritus und Eremitus –) nach neuesten Aufnahmen in natura zeigen. ||
Meine Frau, deren Gesundheit im letzten Jahre viel zu wünschen übrig ließ, der es aber jetzt wieder leidlich geht, sendet Ihnen mit mir die freundlichsten Grüsse!
In aufrichtiger Verehrung
Ihr treu ergebener
Ernst Haeckel. ||
[Widmung auf der Porträtpostkarte]
Der Gnädigen Frau
Baronin
Helene von Heldburg
in aufrichtiger Verehrung
Meiningen
Jena 16. Febr. 1910
Der alte Schulmeister in der Kastanien-Grotte seiner Villa Medusa
Ernst Haeckel.