Ernst Haeckel an Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen, Jena, 28. Februar 1906
Jena 28. Februar 1906.
Durchlauchtigster Herr Herzog!
Für die freundlichen Glückwünsche zu meinem 72. Geburtstage, die Sie und Ihre hochverehrte Frau Gemahlin mir am 16. Februar telegraphisch gesandt haben, statte ich Ihnen meinen ergebensten und herzlichsten Dank ab. Ich würde dies schon früher getan haben, wenn ich nicht von Tag zu Tag auf das Eintreffen eines für Ew. Hoheit bestimmten Buches gerechnet hätte, der soeben fertig gedruckten „Prinzipien der Generellen Morphologie“. ||
Ich hoffe sicher, daß dieses Werk (– wahrscheinlich mein letztes Buch –) im Laufe dieser oder der nächsten Woche eintreffen wird, ich werde mir dann erlauben, Ew. Hoheit darüber ausführlich zu schreiben.
Die Strapatzen des 72. Geburtstages, die mit dem Eintreffen von mehr als 300 Briefen, Telegrammen, Karten etc verbunden waren, habe ich leidlich überstanden.
Inzwischen verbleibe ich mit ehrerbietigsten Grüßen an Sie und Ihre hochverehrte Frau Gemahlin
Ihr dankbar ergebener
Ernst Haeckel.