Ernst Haeckel an Friedrich von Hellwald, Jena, 22. Oktober 1874

Jena, 22. October 74.

Hochverehrter Freund!

Erst gestern von einer mehrmonatlichen Ferienreise zurückgekehrt, fand ich Ihren freundlichen Brief vom 13. des Monats, sowie die 7. – 9. Lieferung der „Culturgeschichte“

vor, für welche ich Ihnen herzlich danke. Was Ihre freundschaftliche Absicht betrifft, das werthvolle Werk mir zu widmen, so kann ich Ihnen nur wiederholen, dass ich die Widmung mit aufrichtigem Danke annehme, und nur das eine Bedenken dagegen trage, dieser hohen Ehre nicht würdig genug zu sein.

Ich habe die bisher freundlichst übersandten Lieferungen mit lebhaftem Interesse durchlesen und wünsche Ihnen Glück zu der trefflichen Art und Weise, in welcher Sie die Grundgedanken der Entwickelungs-Theorie auf die verschiedensten Seiten des Culturlebens angewendet haben. Sicher wird dem ausgezeichneten Werke die Anerkennung und Wirkung nicht fehlen, welche es verdient!

Was die Besprechung meiner „Anthropogenie“ im „Auslande“ betrifft, so bitte ich Sie, dabei ganz nach eigenem Ermessen zu verfahren. Herr Dr. Zacharias in Görlitz (– der sich jetzt meines Wissens wieder in Gera befindet –) hatte sich schon früher gegen mich dazu bereit erklärt und wird . ein ganz geeigneter Referent sein.

Indem ich Ihnen meinen freundlichsten Dank wiederhole, bleibe ich in freundschaftlicher Ergebenheit

Ihr aufrichtiger

Ernst Haeckel.

Brief Metadaten

ID
39566
Gattung
Briefabschrift
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
22.10.1874
Sprache
Deutsch
Besitzende Institution
Unbekannt
Signatur
EHA Jena, A 39566
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Hellwald, Friedrich von; Jena; 22.10.1874; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_39566