Ernst Haeckel an Charlotte Haeckel, Jena, 3. Dezember 1882
Jena 3. Dec 82
Liebste Mutter!
Beifolgend erhältst Du die gewünschten Expl der „Reisebriefe“. Es freut mich, Gutes von Euch Lieben zu hören.
Hoffentlich ist Carl sein Ball gut bekommen. –
Wir haben seit gestern tüchtigen Winter, tiefen Schnee und -12° Kälte. – Morgen geben wir unsere erste Gesellschaft. Das Häuschen ist glücklich unter Dach und nimmt sich sehr stattlich aus. Innen sind die Wände schon geputzt. ||
Deine Weihnachts-Geschenke werden wir uns besorgen. – Wegen Bonn brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Ich hätte in jeder Beziehung einen schlechten Tausch gemacht; und war gar nicht zweifelhaft, daß ich hier zu bleiben habe. –
An die Kronprinzessin (ebenso wie an die Großherzogin und Erb-Großherzogin nach Weimar) habe ich ein Expl der Reisebriefe (und der Eisenacher Rede) geschickt.
‒ Mit herzlichem Gruße an Dich und unsere Lieben
Dein alter Ernst