Um Dich bald zu beruhigen schreibe ich Dir gleich nach Empfang Deines lieben Briefes. Im Ganzen ist diesmal nicht viel Erfreuliches zu berichten!
Agnes und ich leiden seit mehreren Wochen an tüchtigem Katarrh, was allerdings bei dem sibirischen Winter (seit 8 Tagen stehend -12–22°R unter Null) nicht wunderbar ist. Jedoch ist es seit vorgestern besser und ich habe die Vorlesungen bis jetzt nicht aussetzen müssen! ||
Ich habe diesen Winter leider sehr viel akademischen Ärger, so daß mir der Aufenthalt in Jena (– auch aus mehreren anderen Gründen! –) recht verleidet worden ist, und daß ich mich – zum ersten Male seit 20 Jahren – aufrichtig nach einer anderen Universität sehne. Vielleicht gelingt es mir noch, irgend wo anders unterzukommen. Auch das rauhe Klima mit den ewigen Catarrhen läßt mich eine Veränderung recht wünschen! ||
Doch darüber mündlich mehr zu Ostern. Ich sehne mich recht danach, Dir einmal Alles zu erzählen. Seit der Rückkehr aus Italien, also seit ¼ Jahr, bin ich hier Ärger und Verdrießlichkeit aller Art nicht losgeworden! Hoffentlich wird’s bald besser!