Ernst Haeckel an Charlotte Haeckel, Merseburg, 17. Januar 1844
Merseburg den 17/1 1844.
Liebe Mutter!
Bei uns ist es bis jetzt sehr kalt gewesen, heute jedoch hat es sehr gethaut. Im ganzen geht es jetzt recht gut mit mir, auch nach der Schule, zuhause macht mir vorzüglich viel Spaß das Ausgeben und für Vater das Theekochen und einschenken. Bitte a bringe, wenn Du einen Pfefferkuchenmann, wie ich in Berlin zu Weinachten gekriegt habe, mir einen mit, indem Vater mir meinen gäntzlich aufgegessen hat. Ich beschäftige mich jetzt meistens, wenn ich Nachmittags aus der Schule komme, mitb Schrittschuhlaufen, welches ich jetzt schon recht gut kann. Gestern wahrlich war ich mit Vater draußen, der gerne auch einmal sehen wolltec, wie ich könnted, ich hatte Karls alte Schrittschuh an, an welche e Iftiger das Lederwerck von meinen dran gesetzt, und es ging schon viel besser und ich mußte hinter meinem Stuhlschlitten fahren. Heute Nachmittag war ich bei Willi Koch, wo es recht hübsch war; f
Für dies mal lebewohl, schreibe mir bald, und behalte lieb Deinen
Dich Liebenden Sohn Ernst Haeckel.
a unleserl. Text gestr.; b gestr.: t; c gestr.: wollte, wollte; d gestr.: und; e gestr.: Fried; f gestr.: für