Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 20./21. Dezember 1882

Potsdam 20/12 82.

Mein lieber Ernst!

Hoffentlich hast Du mit Agneß meinen Wunsch erfüllt, und Einkäufe auf meine Rechnung gemacht, und bitte ich Dich mir zu schreiben was Ihr besorgt habt, und wie viel Ihr dazu verwand habt, damit ich es in unsere Berechnung eintrage.

21/12

Als ich gestern Abend eben anfing diese Zeilen zu schreiben, kam Karl noch matt und müde von Acten und Lesen noch ein wenig zu mir, deshalb fahre ich hiermit fort, da bringt || Karl mit die Nationalzeitung mit beifolgenden Zettel für Dich.

Bei Ankunft dieses Kistchens werden Deine Kinder wohl getäuscht sein, wenn sie darin was Schönes erwartten sollten, es enthält nur Naschwerk und für Dich Schlafsöckchen, wenn Nachts Deine Füße kalt sind.

Siegfried, der eben bei mir ist, läßt schön grüssen. Ich weiß nicht ob ich es Dir schon geschrieben habe, daß 2 Schuldbriefe von der Westphalia zu || Ostern gekündigt sind. Dabei fällt mir ein: Du hast doch genau aufgezeichnet; was der Hausbau Dir kostet? – –

Hoffentlich verlebst Du das schöne Weihnachtsfest mit Frau und Kinder gesund und heiter. Hier ist Alles mehr oder weniger erkältet. Nun hoffentlich wird uns auch das Fest heiter vergehn.

Morgen erwartte ich Bertha. – ||

Sei mit Frau und Kinder aufs innigste a gegrüßt von

Euerer

alten Mutter

Lotte.

Zum Neuen Jahr gebe Gott Euch seinen Segen. –

An Clara auch herzlichen Gruß.

a gestr.: Ge

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
21.12.1882
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36930
ID
36930