Potsdam 8/4 77.
Lieber Ernst!
Herzlich danke ich Dir für Deinen lieben Brief vom 3ten, den ich gestern erhielt; und ich habe den begleitenden Reisebericht nach dem ich ihn Karl mitgetheilt habe, gleich an Agnes noch gestern Abend geschickt; auch konnte ich ihn Bertha, die Dich herzlich grüßt, mittheilen, da sie auf ein paar Stunden hier war, um die Wohnung zu besehn, die ich wahrscheinlich zum October beziehen werde.
Wie sehr erfreut mich Deine Versicherung, daß Du gesund bist, und zufrieden mit dem, was Du für die Wissenschaft gewinnst. Dabei hast Du || doch auch manchen hohen Genuß: durch herrliche Natur und freundliches Entgegenkommen vieler Menschen; denen ich immer danken möchte für jede Aufmerksamkeit, die sie meinem Herzens Sohn erweisen. – Gott behüte Dich ferner, daß Du frisch und gesund heimkehrst, und dann zu Pfingsten mit Frau und Kindern zu mir kommen kannst, diese Hoffnung erheitert mich schon jetzt.
Diese Zeilen lege ich bei Karl ein, der Dir die frohe Nachricht mittheilen wird, daß in voriger Nacht ein Knabe gebohren ist, jetzt ist alles gut, möge ihnen das Kind erhalten werden, das wünsche ich besonders Clara. Dank Dir für alle Liebe von
Deiner alten Mutter Lotte