Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Berlin, 15. [März 1866]

Berlin d. 15ten

Mein lieber Herzens Ernst!

Heute früh erhielt ich Deinen Brief, und ich beeile mich, Dir gleich zu antwortten. Es thut mir leid, daß Du Dich [sic!] meiner Hand wegen Sorgen gemacht hast; Du willst aber immer, ich soll Dir alles schreiben, was hier vorgekommen, jetzt wollte ich, ich hätte Dir nichts gesagt. Du siehst ja, daß ich die Hand wieder brauchen kann da es die rechte getroffen. || Jetzt habe ich nicht mehr Umschläge drum und nur wenig Empfindung drin, sei also ganz ruhig, mache Deine Arbeit dort ab, und wir erwartten Dich zum Palmsonntag; eine Ausspannung von der angesträngten Arbeit wird Dir gut thun, und Deine Alte wird Dich schon pflegen; ich freue mich sehr auf Dein Hiersein, und Vater nicht minder. ||

Heute früh besuchte uns Endemann, und ich bat ihn zu Tische, da kam er um 2 Uhr wieder, Heinnrich war auch hier. Endemann grüßt Dich, und bittet Dich, seiner Frau zu sagen, daß es ihm gut ginge. – –

Leider geht es mit Tante Bertha wieder weniger gut; dies ewige Wechseln ist schrecklich, man kommt nicht zur Ruhe.

Tante Bertha hat vor einigen Tagen einen Brief von || Herrmine gehabt; darnach waren sie in Landsberg alle gesund gewesen. Gott behüte Dich, mein Herzens Junge, komme gesund zu

Deiner

alten Mutter.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
15.03.1866
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 36252
ID
36252