PROF. DR. C. DUISBERG
GEHEIMER REGIERUNGSRAT
LEVERKUSEN, DEN 23. Oktober 1916.
BEI CÖLN A. RH.
Seine Excellenz
Herrn Wirklichen Geheimen Rat Professor Dr. Ernst Haeckel
Jena.
Hochverehrte Excellenz!
Jetzt ist die Reihe zu danken an mir, und zwar dafür, dass Sie mir eine so schöne und vielseitige Auswahl Ihrer Schriften übermittelten. Sie werden einen Ehrenplatz in meiner Privatbibliothek einnehmen und eine fortdauernde Erinnerung an meinen verehrten Lehrer bilden.
Dass auch mir es eine besondere Freude sein würde, wieder einmal im lieben alten Jena zu weilen und die Erinnerungen an die Jugendzeit aufzufrischen, brauche ich wohl nicht besonders zu betonen. Aber Geschäft und Heereslieferungen lassen mich nicht zur Ruhe kommen und fordern intensive Betätigung. So habe ich schon 2 Jahre nicht an Urlaub und Ausspannung denken können und werde dies auch, nachdem die Heeresverwaltung durch die geforderte grosse Steigerung der Pulver- und Sprengstoff-Herstellung uns wieder enorme Aufgaben aufgebürdet hat, für absehbare Zeit nicht ins Auge fassen können. Aber aufgehoben wird es nicht, nur aufgeschoben.
Nun wünsche ich noch, dass es Ihnen auch weiter gut ergehen || möge und verbleibe in der Hoffnung, dass ich gelegentlich mal die Freude habe, Sie wiederzusehen, in Verehrung
Euer Excellenz ergebenster
C. Duisberg
Den Betrag von M. 10.000 habe ich der Ernst Haeckel Stiftung überwiesen
Ihr
C. D.