Hans Meyer an Ernst Haeckel, Leipzig, 23. Februar 1892

DR. HANS MEYER.

BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT.

LEIPZIG, DEN 23.2.92.

Liebe Schwiegereltern

Eure heute früh geschriebenen Briefe resp. Karte sind soeben eingetroffen; besten Dank für die schnelle Erledigung. Die Mädchen können sich nun morgen anmelden, und wenn mich mein Katarrh morgen wieder ausgehen lässt, ist Alles in schönster Ordnung. In unserm || Hauswesen haben wir uns schon recht hübsch eingelebt; Lisbeth ist so unermüdlich, dass ich sie oft vor „zu viel“ abhalten muss. Die Mädchen machen sich recht gut, und die Behaglichkeit ist ganz riesig. Mein Schatz bittet um möglichst schnelle Zusendung auch des Silberzeuges, an dessen Stelle vorläufig noch meine minder || gediegnen Junggesellenbestecke ihren altgewohnten Dienst thun. Da die übrigen 15 Kisten morgen in Jena abgehen sollen, dürfen wir ja hoffen, in 2-3 Tagen die ganze Herrlichkeit versammelt zu haben und endlich zur wohlverdienten Ruhe zu kommen.

Mein geliebtes Hausfrauchen freut sich seines neuen Heims und macht mich auch damit sehr || glücklich. Freundliches warmes Vorfrühlingswetter lacht uns ins Fenster hinein und lockt hinaus in Feld und Wald. Bleibt’s so hübsch, so ziehen wir wohl schon in 14 Tagen in’s Saalthal hinein. Das wird ein Wiedersehen werden!

Liesel schreibt, sobald die Kisten hier sind. Von ihr und mir treuen Gruss und Kuss.

Herzlichst

Euer Hans.

Brief Metadaten

ID
35860
Gattung
Brief ohne Umschlag
Verfasser
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
23.02.1892
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
12,3 x 19,5 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 35860
Zitiervorlage
Meyer, Hans an Haeckel, Ernst; Leipzig; 23.02.1892; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_35860