Hans Meyer an Ernst Haeckel, Leipzig, 8. Dezember 1895

Leipzig 8/12.95.

Lieber Papa

Endlich ist mein Tenerife-Opus so weit, dass ich es vergeben kann. Unter Kreuzband schicke ich Dir ein Exemplar und hoffe, dass Dir die Lektüre schöne Erinnerungen an frohe vergangne Tage erweckt. Mir selbst sind die Inseln so lieb geworden, dass ich ernstlich wieder || eine Reise dorthin plane. Es kommt einzig darauf an, was unser Kleinchen dazu sagt. Darüber mehr, wenn Ihr nach Weihnachten herüber kommt.

Wann können wir Euch erwarten? Schiebt Ihr’s bis nach Neujahr auf, so kommen wir, falls Ihr uns haben wollt, am 2. Feiertag nach Jena. Das Kind werden wir freilich nicht mitbringen können. Die Wirtschaft für 1-2 Tage ist zu gross. ||

Die Ehrenerklärung für meinen verstorbenen Freund Seidel wirst Du in der „Täglichen Rundschau“ gelesen haben. Ich habe inzwischen von den verschiedensten Seiten Erkundigungen eingezogen und kann nur wieder bestätigen, dass Seidels Verfahren gegen Dr. Mack in jeder Hinsicht richtig und berechtigt war. Mündlich davon mehr.

Von Lissi viele Grüsse. Sie hat || noch mancherlei bis Weihnachten fertig zu machen und kommt deshalb jetzt nicht zum Briefschreiben. Ihr wie unserem „Puzz“ geht’s gottlob recht gut.

Mit treuem Gruss an Euch 3 Einsiedler

Dein

Hans.

Brief Metadaten

ID
35798
Gattung
Brief ohne Umschlag
Verfasser
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
08.12.1895
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
12,4 x 19,6 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35798
Zitiervorlage
Meyer, Hans an Haeckel, Ernst; Leipzig; 08.12.1895; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_35798