Hans Meyer an Ernst Haeckel, Karlsbad, 30. Juni [1893]
Carlsbad 30/6
Lieber Papa II
Kurz vor dem badegesetzlichen Moorbad ( – eine schauerliche Schmiere! – ) will ich Deinen gestern erhaltenen lieben Brief noch beantworten; hab schönen Dank dafür.
Zunächst das Semon-Buch. Das ist || leider nichts für den Verlag des Bibliographischen Instituts, da in unsrer Richtung keine Reisewerke liegen. Habe ich ja doch meine eignen Opera africana in anderem Verlag erscheinen lassen. Dagegen würde ich Herrn Semon rathen, einmal bei „Dietrich Reimer“ anzufragen, der (d. h. der jetzige Inhaber Konsul Vohsen) sich sehr || viel Mühe mit den Reisewerken von Stuhlmann, von den Steinen, Baumann etc. gibt. Zu Brockhaus, der sonst alsa No 1 genannt zu werden pflegte, rathe ich nicht, weil er seine Autoren oft gar zu schlecht behandelt und namentlich für die Illustrierung wenig thut. Aber nach Reimer käme noch Oldenburg in München, || Hölder in Wien, Drowitsch in Breslau in Betracht; danach zahllose andere, die Dir mein Kollege Fischer in Jena leicht aufzählen wird. –
Es freut mich, von Euch lauter Gutes zu hören. Lisbeth schreibt ebenfalls recht befriedigt; sie will noch 8 Tage Nachkur in Jena vom 15. Juli ab halten, vona wo ich sie dann am 22. nach unserm Haydnhaus heimhole. – Ich bin bereits 6 Pfund leichter geworden; vivant sequentes!
Treuen Gruss ans ganze Haus.
Dein Hans.
a eingef.: als; b eingef.: von