Meyer, Hans

Hans Meyer an Ernst Haeckel, Leipzig, 22. Februar 1891

DR. HANS MEYER.

BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT.

LEIPZIG, DEN 22.2.91.

Liebster Schwiegervater

Herzlichen Dank für die soeben eingetroffene freudige Nachricht vom glücklichen Gelingen der Operation. Sprich Mama, bitte, meine innigsten Glückwünsche aus und sag ihr, dass ich mit Lisbeth an dieses Ereigniss || die zuversichtlichsten und schönsten Hoffnungen für Mamas und unsre Zukunft knüpfe. Glück auf Dir und den Deinigen!

Lisbeth behalten wir natürlich mit Freuden so lange hier, wie Du es erlaubst. Sie war vorhin beim ersten Lesen Deines Briefes sehr ergriffen und ist jetzt sehr hoffnungsfroh. Ihr erster Gedanke war, dass || sie bei ihrer Mutter sein müsse; sie hat sie sehr sehr lieb.

Nun gib uns aber womöglich täglich Nachricht über den Verlauf der Heilung Mamas, damit wir recht mit Euch leben können.

Freilich muss ich am Mittwoch nach Frankfurt, aber Donnerstag Abend bin ich schon wieder zurück, da ich von dem Baden-Badener || Besuch absehe; mein Vater wird in 14 Tagen hier sein. Meine Abwesenheit ist also nur kurz, und meine Freude, dann Lisbeth noch einige Zeit hier zu haben, um so grösser. Dass sie von Leipzig einen erträglichen Eindruck bekommt, glaube ich versichern zu können.

Von den Meinigen allen die herzlichsten Grüsse an Mama.

Mit treuen Handschlag

Dein

Hans.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
22.02.1891
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35756
ID
35756