Hans Meyer an Ernst Haeckel, Leipzig, 6. November 1901
BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT.
LEIPZIG, 6.11.1901.
Lieber Papa
Die mir zur Verteilung geschickten Exemplare Deines Buches „Insulinde“ habe ich sogleich besorgt. Für mich und Liese danke ich Dir herzlich für das schöne Werk. Am Text haben wir uns ja schon früher erfreut, und diesmal kommt nun noch die vorzüglich gelungene Bilderausstattung || dazu. Josepha hat ihre Sache gut gemacht, und auch die direkten Ätzungen nach Deinen Skizzen und nach Photos sind sehr schön ausgefallen. Ebenso ist Herr Strauß für Papier, Druck und Einband zu loben. Es wird ein „gut gehendes Weihnachtsbuch“ für Herrn Strauß werden.
Else ist sehr stolz auf ihr eignes Exemplar und drechselt bereits an einem Dankesbrief an den Grosspapa; ich bezweifle aber, dass sie vor übermorgen damit zu Stande kommt. ||
Liese und die Kinder sind munter. Liese stürzt sich mit Energie in die Geselligkeiten des Winters: in dieser Woche hat sie jeden Abend etwas andres vor, Konzerte, Theater, Gesellschaft, Vorträge. Dies nur zum Beweis, dass sie sich wieder leistungsfähig genug fühlt.
Ich komme wahrscheinlich Sonntag Abend nach Jena und werde danna Montag Vormittag bei Euch vorsprechen; ich melde mich aber noch bestimmt an!
Mit herzlichsten Grüssen an Euch alle
Dein getreuer
Hans. ||
P.S. Die Aufträge für das Bibliographische Institut werden besorgt. Heft VI der „Kunstformen“ ist gestern erschienen.
a eingef.: dann