Potsdam, 31. XII. 97
Lieber Onkel!
Dir und den Deinen meine allerherzlichsten Wünsche zum neuen Jahr, vor Allem möge euch Befreiung von Katarrhen, Nerven, Herzen u. s. w. werden. Habe herzlichen Dank für Deine Schöpfungsgeschichte und den letzten Band Meyer, womit| nun das schöne Werk abgeschlossen ist.
Hier haben wir eine Reihe von Tagen ungemüthlichster Kramerei gehabt, eine schmerzliche Arbeit, dieses Zeugflicken eines so lange sorgsam gehegten Hausstandes! Jetzt aber sind wir einigermaßen im Reinen, so daß ich am Sonntag nach Stettin zurückkehren werde.|
Schade, daß Du nicht nach Berlin zu Onkel Paul kommen konntest; wir verbrachten mit seiner Familie einen sehr heiteren Tag und sahen Dir zu Ehren im zoologischen Garten die Fütterung der Raubthiere mit an. Hahns sind Alle munter, ebenso Tante Bertha, welche noch einen Tag hier bei| uns im Hause war. Von Georgs Frau lauten die Nachrichten andauernd günstig.
In der Hoffnung, daß ich im neuen Jahr zu guter Jahreszeit euch in Jena wiedersehen werde, und mit herzlichsten Grüßen
Dein treuer
Heinrich