Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Ernst Haeckel, Berlin, [Juni 1862]

Lieber Ernst!

Mein lieber neugebackner Professor schaut mit seiner Braut für lauter Hochzeitsgedanken im August: Da heißt es: halben August fangen die Ferien an, also soll den 18ten Hochzeit sein. Gut! Nun kommt die Mutter und bringt die Prosa, die aber sehr nöthig ist, in Erinnerung. Also 1) wo und wann soll der || Hochzeitsanzug für den Bräutigam gemacht werden? Wird das in Jena geschehn und soll ich Dir das Tuch dazu schicken? Oder soll Zank es machen soll ich ihn dann fragen, ob er die Maaße noch hat, oder in wie viel Tagen er Dir den Anzug fertig macht. Darauf gieb mir bald Antwort. − ||

2) Bringe in Erinnerung, daß Ihr zeitig sorgen müßt für das Aufgebot; Ihr werdet sowohl hier als auch in Jena aufgeboten; nun mußt Du in Zeiten wissen, was dazu gehört, ist vielleicht Vaters Konsenz dazu nöthig, so muß das doch bis zum 9ten July, wo Vater denkt zu verreisen, in Ordnung sein. ||

Hoffentlich läßt Du mal bald was von Dir hören, wie es dem neuen Professor geht, und ob er seine Alte noch lieb hat. Nun sei recht heiter. Mit inniger Liebe

Deine

Mutter Lotte.

Dein Schwager Heinrich ist nach Kissingen und Heinrich Sethe aus Potsdam nach Naumburg, Tante Bertha blieb mehrere Wochena in Potsdam, weil Tante Adelheid mit Bertha Philippine und Adelheidchen nach dem Burgberg gehn.

a gestr.: ist; eingef.: blieb mehrere Wochen

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
??.06.1862
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35401
ID
35401