Haeckel, Charlotte

Charlotte Haeckel an Agnes und Ernst Haeckel, Berlin, 8. Februar 1869

Berlin 8/2 69

Nachdem ich auf vorstehender Seite das nöthige Geschäftliche abgemacht habe, komme ich nun erst dazu, mein liebes Kleeblat in Jena zu begrüssen, hoffentlich seid Ihr alle drei recht frisch und munter. Ich kann nicht sagen wie ich mich nach Euch sehne, hoffentlich haben wir zu Ostern die Freude, Euch hier zu sehn, Euer süsses Kindchen kenne ich ja noch nicht; und Ihr schreibt mir auch || immer so wenig von ihm. Vater freut sich auch sehr auf Euer Kommen. Hoffentlich geht es ihm dann leidlich. – Die Spazierfahrten werden täglich fortgesetzt. – –

Eben ließ Bertha mir sagen, sie sei gestern in Potsdam gewesen, es ginge dort gut, Ernstchen sei wieder auf gewesen. Mittwoch würde Karl herkommen und Abends mit ihr zu Hosbachs gehn, von denen sie eingeladen seien. Wenn es spät würde, käme Karl zu uns schlaffen. –│

Karl hat doch jetzt in Potsdam mannichfaltigen Verkehr, was ihm gewiß sehr gut ist. –

Wir haben in diesen Tagen auch von A. H. Verlobung Anzeige erhalten, ich lege eine Kartte ein, die kannst Du ihr geben. –

Vater grüßt mit mir Euch, Lieben, aufs herzlichste.

Behaltet lieb

Euere

alte Mutter

Lotte

Alle Abend lese ich in Deinem Buche. ||

Herrn Ferdinand Richter

zu Mülheim an der Mosel

So ist die Adresse, lieber Ernst, unter der ich Dich bitte das leere Weinfaß frankiert zurück zu schicken; sobald als möglich; ich habe a Herrn Richter beauftragt in demselben Karl Wein nach Potsdam zu schicken. –

Durch Jena kommen ja immer so viele Frachtfuhrleute, mit denen Du es wohl bis Apolda geben kannst zur Eisenbahn, Du kannst mir die Fracht berechnen.

a gestr.: an

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
08.02.1869
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 35374
ID
35374