Haeckel, Karl

Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 11. Februar 1891

Potsdam 11 Februar 1891

Lieber Herzensbruder!

Meine herzlichsten Glückwünsche zu Lisbeth’s Verlobung, die ich heute Vormittag durch Deinen Brief von gestern erfuhr. Die Bekanntschaft von Hans Meyer hatte ich zufällig dieser Tage wenigstens durch Lesung eines Berichts der National Zeitung vom 7t Februar über seine Kilimandjaro-Besteigung gemacht und wünsche nur, daß er nicht allein Afrikareisender ist und du die Ausstattung der Tochter lediglich aufs Mitreisen || einzurichten hättest.

Zufällig besuchte mich heute Nachmittag ein alter Bekannter (Jurist) aus Berlin, der vor einigen Jahren einen Vortrag von ihm in der Berliner geographischen Gesellschaft über seine Gefangenschaft unter den Menschenfressern und glückliche Auslösung aus derselben gehört hatte.

Deine Zeilen sende ich noch heute an Tante Bertha, so daß sie morgen Deiner Bestimmung gemäß denselben in Händen hat. ||

Ich selbst spreche sie am Freitag Nachmittag.

Morgen helfe ich Prof. Hartnack zur letzten Ruhe begleiten.

Vielen Dank für das trefflich gelungene Reliefbild. Tante hat das ihrige am Sonntag erhalten.

In alter Treue, mit gleichen Glückwünschen an Lisbeth u. Agnes

Dein

Bruder Karl.

Nächstens mehr!

 

Letter metadata

Gattung
Verfasser
Empfänger
Datierung
11.02.1891
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35263
ID
35263