Haeckel, Karl

Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 16. Februar 1881

Potsdam 16 Februar

1881.

Lieber Bruder!

Heute, an Deinem Geburtstage, hole ich rasch nach, was ich in meinem gestrigen Schreiben vergessen hatte.

Du weißt, daß mein Ernst seit Michaelis vorigen Jahres Lehrling im botanischen Garten in Berlin ist. Nach den Beobachtungen von Hermann, der dort auch verkehrt, eignet sich nun aber diese Stelle für Ernst bei dessen Eigenthümlichkeit weniger. Er hat Interesse grad für wissenschaftliche Botanik; aber bei der großen Zahl der Gehülfen (c. 18) und dem großen Umfang des Gartens kann der Lehrherr (Bauché) sich um ihn nicht speziell bekümmern u. || es ist reiner Zufall, wenn der betreffende Gehülfe es tut.

Hermann meint nun, ob Ernst nicht in Jena bei Herrn Maurer, den er als tüchtig kennt, als Lehrling (auf 2 Jahre von Ostern ab) ankommen könnte. Bitte erkundige Dich bald bei Herrn Maurer, ob er überhaupt Lehrlinge annimmt u. in welcher Weise, unter welchen Bedingungen er Ernst nehmen würde. Ich setze namentlich voraus, daß Ernst bei ihm selbst oder in seiner nächsten Nähe Wohnung haben könnte.

Da die Sache Eile hat, wenn ein Wechsel zu Ostern eintreten soll, so bitte ich um Beschleunigung.

Herzlich grüßend

Dein

Karl.

 

Letter metadata

Gattung
Verfasser
Empfänger
Datierung
16.02.1881
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35110
ID
35110