Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, o. D. [nach 16. März 1871]
Potsdam
Lieber Bruder!
Gestern war ich mit Clara in Berlin, u. hörte von Eurer Taufe der kleinen Emma, zu der ich Euch nachträglich gratulire. Aber recht Leid thut mir, daß Agnes nicht hat dabei sein können.
Ich schreibe Dir heute gleich, weil mir gestern erst einfiel, ob Du denn Deine Reise nicht noch 4 Wochen später antreten kannst, damit Du Agnes mit weniger Sorge verlassen kannst. Als Du in Genua warst, konntest Du, wenn ich mich recht entsinne, anfangs nicht Untersuchungen anstellen, weil das Wetter bei der Jahreszeit zu ungünstig war. Kannst Du denn für Triest jetzt schon geeignetes Wetter erwarten? Wär’s nicht besser, Du führest erst Anfang April u. bliebest bis Ende Mai? – Kannst Du den Urlaub nicht in der Weise Dir verändern lassen? – Ich kenne ja nicht alle Momente, die dabei berücksichtigen || sind. Aber es ging mir nur so durch den Sinn, daß Du am Ende noch zu früh, der Jahreszeit nach, nach Triest kommst u. daran nicht gedacht hast, weil Dir’s in Bezug auf die Vorlesungen jetzt besser paßt als im Mai, nicht zu lesen.
– Ueber Deine Anerkennung in Darwin’s neuem Buche habe ich mich sehr gefreut.
Ade. Klara grüßt,
Dein Karl.
Schreibst Du’s nicht ab, so sehen wir uns Freitag den 3t in Berlin. Ich kann grad an diesem Tage auch einige Kinder mit hinüber bringen.