Bertha Sethe an Ernst Haeckel, Berlin, 30. Dezember 1846
Berlin 30/12 46.
Meinem lieben Ernst noch in aller Eile einen Gruß. Das Bild muß heute das Beste thun, die Kiste muß zu. –
Du erinnerst dich wohl noch des Hauses in Bonn, dann denke auch zurück an die schöne Zeit unsres Zusammenseins dort, ich freue mich noch oft daran. Wie Luthern ein großer Mann war, so strebe auch Du darnach der Menschheit viel zu leisten, mit den Kräften, die Dir Gott verliehen, und die nun auszubilden das ist jetzt das was Gott von Dir fordert, das laß Dir denn für das neue Jahr an’s Herz gelegt sein.
Habe mich lieb, mein alter Junge, und denke jetzt in Deiner Krankenstube auch oft an mich, wie ich im Herzen Dich halte treu und warm.
Deine Tante
Bertha
Noch besonderen Dank für die netten Zeichnungen, die mir viel Freude gemacht haben, laß Dir die Apfelsinen gut schmecken.