Ernst Haeckel an Elwin und Hermann Paetel, Jena, 3. Juni 1882

Jena 3. Juni 82

Herrn Gebr. Paetel.

Hochgeehrte Herren!

Zu meinem großen Bedauern war es mir bei der Kürze meines Aufenthaltes nicht mehr möglich, nochmals zu Ihnen zu kommen und Ihnen meine Ceylon-Skizzen zu zeigen. Ich wurde den ganzen Donnerstag Vormittag von Prof. Vogel festgehalten, der selbst auf Ceylon gewesen ist, und den daher meine Skizzen und Photographien höchlichst interessirten. Sollten Sie denselben gelegentlich sehen (– er wohnt Magdeburger Str. 20 –), so könnten Sie von ihm, da er selbst Kunstkenner und Kritiker ist, ein sachkundiges Urtheil über meine Skizzen erhalten. ||

Ich werde Ende September nochmals nach Berlin kommen und wahrscheinlich einige Wochen im Atelier von Prof. Eschke malen. Ich werde dann die Aquarelle wieder mitbringen und sie Ihnen mit Vergnügen zeigen.

Vielleicht werde ich sie auch ausstellen, wozu mich mehrere Maler (auch Prof. Vogel) aufgefordert haben. Wir können dann auch eventuell noch über den Verlag des größeren Reise-Werks sprechen. Da ich erst im September Prof. Königsbrunn in Gratz wegen eventueller || Übernahme der Zeichnungen sprechen und erst im Winter mit dem Text beginnen kann, hat überhaupt die Sache keine Eile.

Den Verlags-Contract sende ich Ihnen anbei unterschrieben zurück. Was die Übersetzungen betrifft, so liegt jedenfalls eine englische in unserem beiderseitigen Interesse. Es haben sich bereits 3 Übersetzer dafür gemeldet. Leider vergaß ich darüber mündlich mit Ihnen zu sprechen. Da Sie es aber wahrscheinlich wünschen werden, die Übersetzung erst nach dem Erscheinen der Separat-Ausgabe zu vergeben, können wir darüber auch noch im September verhandeln. ||

Ich habe einstweilen auf die betreffenden Anfragen dilatorisch geantwortet. Als Verleger der englischen Übersetzung würde ich Kegen Paul zunächst empfehlen.

Das Manuscript des IV. Reisebriefes (für das August-Heft) sende ich noch vor dem 20. Juni an Dr. Rodenberg nach Fulda.

Die Correctur des III. Briefes folgt anbei zurück. Ich habe dieselbe heute sogleich besorgt.

Mit hochachtungsvollem Gruße

Ihr ganz ergebener

Ernst Haeckel

Brief Metadaten

ID
33401
Gattung
Brief ohne Umschlag
Empfänger
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
03.06.1882
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
14,5 x 23,0 cm
Besitzende Institution
Ernst-Abbe-Stiftung Jena
Signatur
A 33401
Zitiervorlage
Haeckel, Ernst an Paetel, Elwin; Paetel, Hermann; Jena; 03.06.1882; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_33401